Eine Wand aus Spenden

TRIER/WALDRACH. Das Zentrum für schwerkranke Kinder und deren Eltern, die Villa Kunterbunt in Trier, erhält für die tägliche Arbeit eine neue Kletterwand. Einen Teil der Kosten kann sie durch ansehnliche Geldspenden von Norbert Meyer (Waldrach) und Guido Schönhofen (Ruwer) decken.

Das Geld nahm der Leiter der Villa Kunterbunt, Dr. med. Christoph Block, entgegen. Er erläuterte den Spendern bei einem Rundgang durch das Haus die Aufgaben und Arbeit der Einrichtung. Während Guido Schönhofen mit Spielen am Glücksrad in seiner Krankengymnastikpraxis das Bare sammelte, animierte Norbert Meyer Bekannte und Verwandte zu Spenden anlässlich seines 60. Geburtstags. "Es sollten keine Geschenke an mich gemacht werden, sondern für die Villa Kunterbunt und deren Arbeit gespendet werden", erzählt er. Bereits vor zehn Jahren, also zu seinem 50. Geburtstag, hatte er zu einer solchen Spendenaktion für die Villa Kunterbunt aufgerufen. Meyer hat selbst schwere gesundheitliche Schicksalsschläge erleben müssen. Nach mehreren Operationen wegen Mundboden- und Zungenkrebs hat er sich den Ruf eines "Stehaufmännchens" erworben. "Unsere Katze Micky ist mein Lebensretter," erzählt der 60-Jährige. Sie war es, die ihn auf seine Krankheit aufmerksam machte. Bei einer im TV gewonnenen Reise im Jahr 1999 an die Blumenriviera träumte Meyer bereits von einem schweren ärztlichen Eingriff im Halsbereich. Wieder zu Hause an der Ruwer, hatte er seinen Traum längst vergessen, als kurze Zeit später der Kater ein seltsames Verhalten zeigte. Obwohl er sonst eher scheu war, legte er sich Norbert Meyer immer wieder um den Hals und miaute auffallend und anhaltend. Er und seine Frau Agnes waren sich einig: "Da muss etwas sein." Die Diagnose nach vielen ärztlichen Untersuchungen war niederschmetternd: "Mundboden- und Zungenkrebs." Die vielen Operationen und Nachbehandlungen dauerten Jahre. Im Oktober 2002 zeigte das Tier wieder dieses merkwürdige Verhalten. Die neue Diagnose: Neue Karzinome im Mundbereich. Und wieder folgten Operationen, Behandlungen, Reha-Maßnahmen und Krankengymnastik."Tennis so zum Spaß"

Norbert Meyer lässt nach diesen ganzen Ereignissen den Kopf nicht hängen. In seiner Funktion als Gemeindearbeiter übte er ein ganzes Dutzend Berufe aus, um "seinen Ort" von der besten Seite zu präsentieren. Mit Leib und Seele war er immer bei der Sache, denn "dieser Job hat mir so richtig Spaß gemacht". Deshalb war es ein schwerer Schlag für ihn, als ihm die Ärzte eröffneten, er solle die Rente beantragen. Sportbegeisterte aus Waldrach, dem Ruwertal und weit darüber hinaus kennen ihn als fairen und exzellenten Tennisspieler, vor dem kein Pokal sicher war. Gesundheitsbedingt spielt er heute keine Turniere mehr, dafür aber immer noch "Tennis so zum Spaß". Internetadresse der Villa Kunterbunt Trier: www.villa-kunterbunt-trier.de; Spendenkonto bei der Sparkasse Trier: Kontonummer 22 70 007, BLZ 585 501 30.

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