"Eine einzige Barriere"

TRIER. (red) Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat Rat und Verwaltung der Stadt Trier dazu aufgefordert, die Bedingungen für Radfahrer endlich zu verbessern.

Die Trierer Kreisgruppe des Verbands reagierte damit auch auf Berichte, wonach bei Kontrollen der Polizei in der Fußgängerzone zahlreiche Radfahrer wegen Regelverstößen verwarnt wurden. Auch wenn die Kontrollen und Verwarnungen im Einzelnen ihre Berechtigung hätten, so dürften sich die Konsequenzen doch nicht in Bußgeldern erschöpfen, warnte jetzt der ADFC. "Die Fußgängerzone ist für Radfahrer eine einzige Barriere", kritisierte denn auch Matthias Bellmann vom ADFC die schon seit langem bekannten Missstände. Bereits seit mehr als zehn Jahren fordere der ADFC von den Verantwortlichen, endlich Querungshilfen für den Radverkehr innerhalb des Alleenrings und der Fußgängerzone einzurichten. Geschehen sei bislang jedoch nahezu nichts. So sei es für Radfahrer noch immer nicht möglich, die Trevirispassage und das Margarethengässchen zu befahren. Somit fehle auch jegliche Möglichkeit, die Stadt von Süd nach Nord halbwegs sicher zu durchqueren. "Denn dort, wo gefahren werden darf, muss der Radverkehr ohne Schutzstreifen auf den stark befahrenen Autostraßen mitfahren", beschreibt Bellmann die schwierigen Rahmenbedingungen für Radler. Auch Querungen von West nach Ost fehlten gänzlich. Seit Jahren fordere der ADFC deshalb unter anderem die ganztägige Freigabe der Vereinsbankpassage mit einer Querung des Kornmarkts, eine ganztägig freigegebene Querung vom Viehmarkt zur Basilika durch Öffnung von Fahrstraße, Neustraße und Hosenstraße, sowie eine ganztägig frei gegebene Querung zwischen Sieh-um-Dich und Stockplatz. 9-Uhr-Grenze nicht einsehbar

Auch sei nicht einzusehen, weshalb Lieferverkehr die Fußgängerzone bis 11 Uhr befahren dürfe, Radfahrer aber bereits zwei Stunden früher zum Absteigen gezwungen seien, kritisierte der ADFC. Bellmann verwies zudem darauf, dass die 1994 eingeführte "Nachtfahrerlaubnis" in der Fußgängerzone keinerlei Probleme gemacht habe. Ausdrücklich stellte der ADFC klar, dass man nicht Regelverstößen und rasenden Radlern das Wort rede, im Gegenteil: Alle Verkehrsteilnehmer seien zur gegenseitigen Rücksichtnahme angehalten, unterstrich Bellmann. Allerdings sei es auch an der Zeit, durch eine konsequente Verbesserung der Radverkehrssituation in der Trierer Innenstadt die Zahl der Verstöße deutlich zu reduzieren und die Situation für alle Verkehrsteilnehmer zu entspannen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort