Eine neue Perspektive für die Gäste

TRIER-SÜD. Der "Probelauf" an Pfingsten vor zwei Jahren war ein voller Erfolg, nun kann das Unternehmen Freiluftaufführung auf dem Freihof der Abtei St. Matthias in Serie gehen. Nach dem "Elias"-Konzert 2001 erleben Musikliebhaber an diesem Pfingstmontag Mendelssohn-Bartholdys Sinfonie Nr. 2 "Lobgesang" und Fragmente aus "Christus".

 Abt Ansgar Schmidt freut sich auf die Aufführung am Pfingstmontag im Freihof der Abtei St. Matthias.Foto: Susanne Windfuhr

Abt Ansgar Schmidt freut sich auf die Aufführung am Pfingstmontag im Freihof der Abtei St. Matthias.Foto: Susanne Windfuhr

Die wirkliche Premiere auf dem Freihof der Abtei St. Matthias in Trier-Süd gab's vor 50 Jahren. Damals erlebte das Publikum Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" unter freiem Himmel. Ein halbes Jahrhundert später beleben die Benediktiner-Mönche gemeinsam mit der Stadt Trier erneut den einzigartigen Platz vor der Basilika. Nach langwierigen Renovierungsarbeiten erstrahlt der Freihof seit 1999 in neuem Glanz. "Da haben wir gesehen, was dieser Platz für eine Chance hat und dass er ein Ort ist, den wir unbedingt hervorheben möchten", erzählt Abt Ansgar Schmidt. Lange Zeit sei der Platz "in Unordnung" gewesen, nun präsentiere er sich in sich geschlossen. "Wenn der Besucher durch das Tor tritt, ändert sich die Blickrichtung und damit auch die innere Wahrnehmung. Das ist etwas, was wir aufgreifen möchten", so Schmidt.Die von Mendelssohn-Bartholdy vertonte Geschichte des biblischen Propheten Elias führte der Friedrich Spee-Chor vor zwei Jahren auf. Vom gleichen Komponisten bietet der Trierer Chor unter Leitung von Martin Folz und präsentiert vom Trierischen Volksfreund in diesem Jahr die Sinfonie Nr. 2 "Lobgesang" und Fragmente aus "Christus". Den Vorschlag zur Stück-Auswahl hat Martin Folz an die Mönche herangetragen. "Uns ist wichtig, dass die Stücke einen klaren, geistlichen Akzent tragen und den Zuhörern Raum zur Reflexion lassen. Zudem sollen sie nicht so bekannt sein, wir suchen uns aber auch nichts Extravagantes aus."Da das Werk nicht komplett, sondern fragmentarisch überliefert ist, runden die Mattheiser Mönche die musikalische Darbietung durch Text-Vorträge ab, die das Thema "Finsternis wird Licht" aufgreifen.Seit einem Jahr laufen die Planungen für das Open-Air, die Organisation liegt in den Händen des Kulturbüros der Stadt. "Unser Beitrag ist eher ideeller Natur", sagt Abt Ansgar. "Wir sind Gastgeber, betrachten die Einladung auf den Abtei-Platz als Geste und bieten nach der Aufführung - wie auch vor zwei Jahren - selbst gebackenes Brot und den St. Mattheiser- Wein." Darüber hinaus packen die 22 Brüder aber auch bei der Generalprobe am Samstag sowie vor dem Konzert, für das 1200 Sitzplätze vorgesehen sind, mit an. Ansgar Schmidt: "Wir helfen natürlich beim Stühlestellen und weisen mit ein." Eine andere Aufgabe nimmt der humorvolle Abt ebenfalls ernst: "Wir gucken, dass die Leute bei guter Stimmung bleiben, das ist wichtig."Bei Laune werden die Besucher vor allem bleiben, wenn das Konzert wie geplant um 20.30 Uhr draußen aufgeführt wird. Unter der Hotline 0651/718-1411/12/13 erfährt das Publikum bei schlechtem Wetter am Montag ab 12 Uhr, ob die Aufführung in die Basilika verlegt wird. Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Vorverkauf bis einschließlich Sonntag noch im Klosterladen.

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