Einen guten Griff getan

Es muss nicht unbedingt eine ganze Armada von Musikern aufgeboten werden, um einen unterhaltsamen Abend bei klassischer Musik zu erleben. Zwei Könner ihrer Kunst tun es auch. So wie das "Duo Migrante", das erstmals in Trier gastierte.

 Lauschen den Dankesworten für das Benefizkonzert zugunsten der Lebenshilfe: die Künstler des Abends, Sergio Pontes und Katharina Müller. TV-Foto: Ludwig Hoff

Lauschen den Dankesworten für das Benefizkonzert zugunsten der Lebenshilfe: die Künstler des Abends, Sergio Pontes und Katharina Müller. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. (LH) Schon das Programm für sich genommen versprach höchsten Kunstgenuss mit Sonaten von Johann Sebastian Bach (c-Moll BWV 1017), Ludwig van Beethoven (A-Dur op. 12 Nr. 2) oder Johannes Brahms (d-Moll op.108) - und da war noch kein Ton zu hören.

Treten dann noch Künstler wie Katharina Müller (Violine) und Sergio Pontes (Klavier), beide ergeben das "Duo Migrante", auf, vollendet sich das Ganze zu einem Kunstgenuss in Perfektion. Nicht anders geschehen am Sonntagabend beim Benefizkonzert im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais in Trier, ein Abend zugunsten der Stiftung Lebenshilfe Trier. Schirmherr war der ehemalige Trierer OB, Helmut Schröer.

Die Interpretationen bewegten sich auf höchstem Niveau, die das Publikum zu einem frenetischen Schlussapplaus veranlassten. Nicht nur, um eine Zugabe zu erhaschen, die mit einem argentinischen Walzer auch gegeben wurde, sondern um ihre dankbare Anerkennung für das Gebotene zu bekunden. Selbst im feinsten Piano erfuhr das Spiel auf der Violine zarteste Abstufungen. Sinnliche Musik wurde wunderbar dargeboten.

Ob Bach oder Beethoven: Die Schönheit der Welt großer Komponisten kam eindrucksvoll zum Vorschein. Oder das Allegro aus der Brahmschen Sonate: aufpeitschende Rhythmik voller Intensität und Durchdringung. Es durfte geschwelgt werden.

Musiker engagieren sich nicht zum ersten Mal



Ohne den Mauerfall vor 19 Jahren hätte es dieses Konzert wohl nicht gegeben, sagte Werner Lieser, Vorsitzender der Stiftung und des Vereins Lebenshilfe Trier, den 100 Besuchern zur Begrüßung. Bei einem Schüleraustausch mit Triers Partnerstadt Weimar lernte er Reinhard Müller, den Vater der Violinistin des Konzertabends, Katharina Müller, kennen. Die Zusage, zusammen mit ihrem Klavierpartner Sergio Pontes für eine gute Sache in Trier zu konzertieren, kam prompt. Hilfsprojekte für sozial Benachteiligte haben beide Musiker schon bis nach Südamerika geführt. Erstmals profitierte auch die Trierer Lebenshilfe von dem Engagement der sympathischen jungen Musiker.

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