Einfach nur beschämend!

Tierschutz

Zum Bericht "Kleine Igel, feste Prinzipien" (TV vom 4. Juli):

Bereits vor einem (!) Jahr hatten die Betreiber der Wildtierstation
Wiltingen/Saarburg auf die finanziell nicht mehr haltbare Situation aufmerksam gemacht und um finanzielle Unterstützung gebeten, um das Überleben der Wildtiertierstation zu sichern.
Dieser Hilferuf verhallte, ohne dass sich seitdem eine nachhaltige Lösung ergeben hat.
Geredet wurde viel, die Zuständigkeiten wurden hin- und hergeschoben - nur passiert ist nicht wirklich etwas. Die Station musste deswegen im April dieses Jahres schließen, und das Tierheim Trier musste in die Presche springen.
Dass es so weit kommen musste, ist angesichts eines bisher nicht gedeckten Finanzbedarfs von derzeit 22 000 Euro beschämend. Beschämend angesichts der Tatsache, dass das Land sich Millionengräber wie den Nürburgring, den Umbau eines Barockgebäudes zum Schlosshotel in Bad Bergzabern und eine laufende finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe an den Hahn-Käufer aus Steuergeld leistet, sich aber wegen der Beteiligung an einer langfristigen finanziellen Sicherung der Wildtierstation in Wiltingen bitten lässt wie eine alte Jungfrau zum Tanz. Im Saarland geht's doch auch! Und da sogar zu 100 Prozent!
Ebenso beschämend ist das geschlossen ablehnende Verhalten der Fraktionen des Stadtrates Trier auf einen Antrag der Grünen, dem Tierheim Trier "vorübergehend die durch die derzeitige Aufnahme von Wildtieren zusätzlich entstehenden Kosten zu erstatten". Die Finanzierung der Pflege von Wildtieren im Kreis sei Aufgabe des Landkreises Trier-Saarburg, heißt es aus dem Stadtrat. Das ist äußerst sozial und christlich!
Die Wildtierstation hat angesichts verletzter und hilfsbedürftiger Wildtiere jedenfalls keine Gebietsgrenzen abgefragt, sondern den Tieren geholfen - bestimmt auch denen aus Trier.
Die Landespolitiker sollten sich für eine nachhaltige finanzielle Unterstützung und damit für den Fortbestand der Wildtierstation Wiltingen genauso einig und schnell entscheiden wie für ihre Diätenerhöhungen! Die finanziert schließlich auch der Steuerzahler - ob er will oder nicht. Und hier wäre unser Steuergeld für einen guten Zweck sinnvoll investiert!
Claudia Heine
Etgert

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