Einfach schön

Nicht nur Christen, sondern auch Angehörige anderer Religionen in Trier haben die Weihnachtstage genossen. Dabei stand das gemeinsame Feiern mit Freunden im Vordergrund.

 Buddha-Statue und Adventskranz: Das Weihnachtsfest ist auch für Mitglieder nicht-christlicher Religionen ein Grund zum Feiern. TV-Foto: Anita Lozina

Buddha-Statue und Adventskranz: Das Weihnachtsfest ist auch für Mitglieder nicht-christlicher Religionen ein Grund zum Feiern. TV-Foto: Anita Lozina

Trier. (alo) Nirgendwo war man in den vergangenen Tagen vor Plätzchen, Lichterketten und besinnlicher Musik sicher. Doch wie wirkt dieser Rummel um die Geburt Jesu, wenn man einer anderen Religion als der christlichen angehört? Und was haben Angehörige anderer Religionen in Trier an den Weihnachtsfeiertagen gemacht? "Ich finde die weihnachtliche Stimmung einfach schön", sagt Larissa Granowsky, eine gläubige Jüdin. "Das Ganze macht die trübe Winterzeit viel erträglicher." Das jüdische Lichterfest Chanukka, das acht Tage lang an die Wiedereinweihung des zweiten Jüdischen Tempels erinnert, findet in einem ähnlichen Zeitraum statt. Doch nicht immer fällt der 24. Dezember auf dieses Fest, und so verbringt Larissa Granowsky diesen Tag unterschiedlich: Sie besucht die Familie, geht ins Kino oder verreist für ein par Tage. Bei christlichen Freunden war sie an Heiligabend schon eingeladen. "Das empfand ich als sehr angenehm. Weihnachten ist eine schöne Tradition, auch wenn sie für mich keine religiöse Bedeutung hat."Der in Pakistan geborene Farhan Ahmed weiß die feierliche Stimmung ebenfalls zu schätzen. "Ich mag Feste allgemein, und das schließt die Feste verschiedener Religionen mit ein." Der Muslim besuchte in seiner Heimat eine Schule, in der Weihnachten zelebriert wurde. Den Trubel um diesen Feiertag ist er daher gewohnt. "Ich habe oft Heiligabend mit meinen Mitschülern gefeiert. Für mich war es wie eine Party zu unserem Fest Eid Al Adha, das wir in Erinnerung an unseren Propheten Ismael abhalten." Er hat den 24. Dezember auch dieses Jahr gefeiert: "Mit Freunden und einem guten Essen."Familie, Musik und Festessen

Genau wie Brigitte Schmidt vom Buddhistischen Zentrum Trier. Sie hat wie fast alle anderen mit der Familie zusammen gesessen, bei Musik und Festessen. Weihnachten betrachtet sie als Fest der Nächstenliebe und des Mitgefühls, "und das ist unabhängig von der Religion eine gute Sache". Auch Weihnachtsleckereien genießt sie gerne, schließlich "gehören sie zur kulturellen Tradition und sind keine religiöse Essenz". Weihnachtlichen Zwängen steht sie jedoch kritisch gegenüber, ebenso wie der Kommerzialisierung des Festes. "Damit stehe ich sicher nicht alleine da."

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