Einigkeit und Zwist

Etwas Geduld hat sich Ortsvorsteher Dominik Heinrich von dem jungen Paul Haneke ausgebeten, dessen Idee, im Palastgarten Basketballkörbe anzubringen, der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld in seiner jüngsten Sitzung im Rathaus Trier aufgegriffen hat. Denn die Verteilung des Ortsbeiratsbudgets 2010 stand auf der Agenda. Gleichzeitig kritisierte er das Vorgehen der Stadtverwaltung bei der Umsetzung von einigen Projekten auf der Ortsbeirats-Liste.

 Steine des Anstoßes: Die neuen Sitzgelegenheiten an der Ecke Neustraße/Konstantinstraße stehen genau dort, wo der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld einen Spielpunkt vorgesehen hatte.TV-Foto: Mechthild Schneiders

Steine des Anstoßes: Die neuen Sitzgelegenheiten an der Ecke Neustraße/Konstantinstraße stehen genau dort, wo der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld einen Spielpunkt vorgesehen hatte.TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) Für Paul Haneke geht in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Trier-Mitte/Gartenfeld sein größter Wunsch in Erfüllung: Basketballkörbe im Palastgarten. 3000 Euro wird der Ortsbeirat aus seinem Ortsbeiratsbudget in Höhe von 27 473 Euro dafür zur Verfügung stellen. Weitere 1000 Euro sind als Planungsbeitrag vorgesehen, um den Palastgarten als Naherholungsraum umzugestalten.

Für Sitz- und Spielmöglichkeiten in der Innenstadt sieht der Ortsbeirat 13 000 Euro vor. Scharf kritisierte er das Vorgehen der Stadtverwaltung, an der Ecke Neustraße/Konstantinstraße drei Sitzsteine aufzustellen. Dort hatte der Rat einen Spielpunkt geplant, die Steine seien für Kinder zum Toben zu scharfkantig, fand Ortsvorsteher Dominik Heinrich (Grüne). "Das erkennen wir nicht an", sagte Udo Köhler (CDU). Auch Heinrich empörte sich: "Wir akzeptieren nicht, dass Maßnahmen, die den Beschlüssen des Ortsbeirats nicht entsprechen und nicht mit ihm abgestimmt sind, aus dem Ortsbeiratsbudget bezahlt werden."

Einigkeit mit der Verwaltung herrschte dagegen beim Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans BO 20 "Agritiusstraße/Bergstraße/Sachsenstraße". Dort hat ein Investor eine Bauanfrage für eine dreigeschossige Bebauung gestellt. Der städtische Architektur- und Städtebaubeirat habe diesem nicht zugestimmt, berichtete Stefan Leist vom Stadtplanungsamt. "Wir halten den Plan für erforderlich und wollen eine verträgliche Bebauung erreichen." Der Bebauungsplan sehe eine gelockerte zweigeschossige Bebauung vor, was im Sinne des Ortsbeirats ist.

Ohne Diskussion beschloss der Rat die Auflösung der Robert-Schuman-Realschule. Sie werde ab dem Schuljahr 2010/2011 zusammen mit der Pestalozzi-Schule zur Realschule plus in kooperativer Form geführt, erklärte Christine Hild vom Schulamt.

Gesprächsbedarf gab es hingegen bei der Verteilung des Ortsbeiratsbudgets. Einstimmig beschlossen wurde, für Radabstellanlagen 5000 Euro zu investieren sowie Bäume in Alleen und Anlagen zu beschildern (1000 Euro). Rund 1500 Euro wurden veranschlagt, um am Stockplatz einen neuen Eingang zum Rautenstrauchpark zu schaffen.

Der PST erhält 1500 Euro für Sportgeräte, das Multikulturelle Zentrum 2000 Euro für sein Projektbüro, das Palais 3000 Euro für das Internetcafé im Mehrgenerationenhaus und der Ausbildungsladen der Learn-Factory der Caritas in der Josef-Philipp-Straße wird mit 3000 Euro bezuschusst. 2500 Euro sieht der Rat für die Einrichtung einer Gedenkstätte für deportierte Juden im Bereich Sieh um Dich/Sichelstraße vor. Hier regte Ricarda Kuhner (CDU) an, eine alte Idee des Ortsbeirates aufzugreifen und den ehemaligen Sammelplatz in "In Vlandern" umzubenennen.

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