Einigung im "Damm-Streit"

PFALZEL. Der größte Teil des Hochwasserschutzes in Pfalzel steht seit Samstag. Und mit ihm steht wohl auch eine Vereinbarung zwischen dem Amt für Stadtentwässerung und der Besitzerin des Hotels "Klosterschenke", Inge Lentes, über die Modalitäten des Auf- und Abbaus. Spannend war auch, ob die neu beschafften Teile in die alten Rahmen passen.

Jahr für Jahr wiederholte sich das gleiche Szenario: Kurz vor dem Beginn des Damm-Aufbaus in Pfalzel flatterte bei der Stadtverwaltung eine einstweilige Verfügung der Hotel-Besitzerin auf den Tisch. Die rund 40 am Aufbau beteiligten städtischen und freiwilligen Helfer aus Pfalzel waren verärgert, die Stimmung auf beiden Seiten zunehmend vergiftet. Als sich jetzt beim fünften Aufbau-Termin eine ähnliche Lage abzeichnete, zog UBM-Stadtrats- und Ortsbeiratsmitglied Margret Pfeiffer-Erdel die Notbremse. Sie bat Inge Lentes zu einem Ortstermin, um die Situation im persönlichen Gespräch endgültig zu klären. Standen sich die Teilnehmer zunächst sehr reserviert gegenüber, zeichnete sich nach kurzem Austausch der unterschiedlichen Argumente und Sichtweisen eine für die Zukunft bindende Einigung ab: Im Bereich der "Klosterschenke" wird der Schutz-Damm bis auf die Höhe von 1,2 Metern aufgebaut. Im Eingangsbereich werden aus Sicherheitsgründen und wegen des optischen Eindrucks drei Stützen nicht eingelassen. Bei nahendem Hochwasser bauen Mitarbeiter des Amtes für Stadtentwässerung das Reststück auf."So können wenigstens mögliche Gäste von der anderen Moselseite aus das Hotel sehen", erklärte Lentes, warum sie den kompletten Aufbau vor einer akuten Gefahrensituation ablehnt."Wir können mit der Regelung leben und müssen uns nicht mehr jedes Mal um einzelne Elemente streiten", sagte Rudolf Ludwig von der Stadt. Außerdem solle geprüft werden, ob das Angebot von Inge Lentes angenommen wird, die Aluteile künftig im Keller des Hotels und somit in direkter Nähe zum Verwendungsort zu lagern.Stadt ersetzt gestohlene Schutzwand

Keine Probleme gab es mit den neuen Teilen der Hochwasserschutzwand. "Es ist zwar noch nicht alles hier, die wichtigsten Elemente können wir aber aufbauen", erläuterte Udo Rumland, Leiter des Amtes für Stadtentwässerung. "Der Rest wird Anfang Dezember geliefert."Nachdem die meisten Aluminium-Teile des Dammes aus dem Lager gestohlen worden waren, hatte die Stadt für 125 000 Euro Ersatz beschaffen müssen. Rumland: "Da ist es natürlich fraglich, ob die neuen Stücke haargenau zu den alten Stützen und Trägerteilen passen." Der Einbau verlief aber ohne Schwierigkeiten. Rund drei Stunden brauchten die Mitarbeiter der Stadtentwässerung, der Freiwilligen Feuerwehr Pfalzel und die ehrenamtlichen Helfer der Pfalzeler Wasserwehr.

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