Einkaufsassistent gefragt

Durch Befragungen und drei Diplomarbeiten soll Trier seniorengerechter werden. Erste Ergebnisse liegen vor.

 Nicht jeder Senior ist noch so fit wie die beiden Radler. Wer Mobilitäts-Schwierigkeiten hat, ist auch beim Einkaufen eingeschränkt. Diesem Problem widmet sich die City-Initiative. TV-Foto: Archiv

Nicht jeder Senior ist noch so fit wie die beiden Radler. Wer Mobilitäts-Schwierigkeiten hat, ist auch beim Einkaufen eingeschränkt. Diesem Problem widmet sich die City-Initiative. TV-Foto: Archiv

Trier. (red) In der Werbung und im Marketing nennt man sie gerne "Golden-Ager", "50-Pluser" oder "Silver-Generation". Sie selbst fühlen sich allerdings mit dem Begriff "Senioren" am wohlsten. Und diese Senioren spielen in Zukunft eine immer größere Rolle. Wie soll künftig mit dem Wandel in unserer Gesellschaft umgegangen werden? Vor diesem Hintergrund fand im Haus des Handels der erste Termin zum Projekt "Seniorenmarketing" statt. In Zusammenarbeit mit der Universität Trier und mit Unterstützung des Seniorenbüros Trier wird die City-Initiative Trier in drei Schritten dem Thema Seniorenmarketing auf den Grund gehen. Das Ziel soll dabei sein, die Kriterien zu ermitteln, die Trier zu einer seniorengerechten Einkaufsstadt machen. Letztlich sollen die Ergebnisse der Untersuchungen dazu beitragen, einen positiven Einfluss auf die gesamte Stadtgestaltung zu nehmen. Studenten der Universität untersuchen in drei Diplomarbeiten die Zufriedenheit der Senioren, wenn es um ihr Einkaufsverhalten, die Problematiken beim Einkauf und dem Aufenthalt in der Stadt insgesamt geht. In weiteren Schritten wird ihr Interesse an neuen Medien wie dem Internet untersucht, und auch die Anliegen der Senioren, die Trier als Touristen besuchen, werden berücksichtigt. Dies geschieht mittels persönlich geführten Interviews und Fragebögen. Zeitgleich unterstützt die City-Initiative dieses Vorhaben mit Befragungen in den Mitgliedsbetrieben.Obwohl die ersten konkreten Auswertungen erst im Oktober und alle Diplomarbeiten im Frühjahr 2008 vorliegen werden, zeichnen sich bereits jetzt einige deutliche Ergebnisse ab: Senioren machen beispielsweise ihr Einkaufsverhalten stark von einer fach- und sachkundigen Beratung abhängig. Sie regen an, auf englischsprachige Werbung in den Schaufenstern zu verzichten und wünschen sich, da die Mobilität der Senioren oft eingeschränkt ist, die Schaffung von mehr Ruhezonen. Auf Unbehagen stoßen die unterschiedlichen Öffnungszeiten oder das häufige Fehlen behindertengerechter Umkleidekabinen. Eine Vertreterin des Seniorenbüros Trier bringt es auf den Punkt: "Seniorinnen und Senioren fühlen sich oft auf Grund ihrer eingeschränkten Mobilität oder ihres Erscheinungsbildes in den Hintergrund gedrängt. Um so schlimmer ist es dann, wenn mit ihnen "mitleidig" umgegangen wird. Senioren brauchen kein Mitleid, sondern Hilfe, dort wo sie nötig ist."Thomas Du Buy, zweiter Vorsitzender der City-Initiative und Geschäftsführer Karstadt Trier, widmet sich schon länger dem Thema "Senioren" und setzt Stück für Stück die Anliegen der älteren Generation in seinem Hause um. "Natürlich können wir die seniorengerechte Einkaufsstadt nicht über Nacht aus dem Hut zaubern. Es bedarf vieler kleiner Schritte. Die City-Initiative möchte mit diesem Projekt einen ersten Schritt gehen." Vorschläge und Anregungen Du Buys wie ein Einkauf in Begleitung eines "Einkaufsassistenten" oder die Kennzeichnung seniorengerechter Einkaufsstätten stießen auf offene Ohren.

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