Einkaufszentrum bringt Verkehr

TRIER-WEST/PALLIEN. "Mein Bestreben war es immer, etwas für die Menschen in Trier West zu tun", sagte Albrecht Classen (CDU) bei seinem wehmütigen Abschied aus dem Ortsbeirat Trier-West/Pallien, den er engagiert über 14 Jahre unterstützte. Auf der Sitzung des kommunalen Gremiums erläuterten Mitarbeiter der Stadt über laufende und zukünftige Entwicklungen im Stadtteil, für die auch Classen in seiner Amtszeit gekämpft hatte.

"Wir ersticken doch jetzt schon im Verkehr", stöhnte Robert Mäling, der nach dem Ausscheiden von Albrecht Classen in den Ortsbeirat Trier-West/Pallien nachrückte. Noch mehr Verkehr wird in Zukunft in Triers Westen rollen, wo auf dem brachliegenden Gelände hinter dem Möbelhaus Fesser ein neues Nahversorgungszentrum entstehen soll. "Wir alle begrüßen den Ausbau dieses Geländes, aber über die Verkehrssituation muss noch einmal gründlich nachgedacht werden", mahnte Albrecht Classen.Neuralgischer Punkt

Die Kreuzung Eurener Straße, Trierweilerweg und Hornstraße "ist ein neuralgischer Punkt", erklärte auch Baudezernent Peter Dietze, der mit Christoph Struth, Leiter des Stadtplanungsamtes, dem Ortsbeirat die ersten Pläne vorstellte. Neben einem Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von rund 3300 Quadratmetern werden sich ein Drogeriemarkt (850 Quadratmeter) und in der ersten Etage desselben Gebäudes eine Diskothek ansiedeln. "Aber das wird kein zweites Riverside", beruhigte Struth die Politiker. 300 Parkplätze stehen den Kunden dort zur Verfügung, eine neue Straße bindet die Geschäfte an die Eurener Straße an. Dies sei "ein leistungsfähiger Standort", so Struth und Dietze - trotz der Nähe zu den Discountern anderer Konzerne in der Hornstraße. Negative Auswirkungen auf den bisherigen Bestand an Geschäften seien kaum zu befürchten. Das zeigten auch ähnliche Beispiele wie etwa in Heiligkreuz, wo neue Kundenströme entstanden seien. Teil des Planverfahrens wird eine genaue Überprüfung des aktuellen und des zukünftigen Verkehrsaufkommens sein, versprachen Dietze und Struth. Außerdem muss der Kreuzungsbereich durch die Einmündung einer neuen Straße neu organisiert werden. Ziel sei es, noch vor der Sommerpause eine Bürgerinformation zu veranstalten, so dass der Stadtrat entscheiden könne, so Struth. Über weitere Veränderungen im Stadtteil und ihre Arbeit informierte Quartiersmanagerin Birgit Pütz. Seit Juli 2005 gibt es im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms "Soziale Stadt" das Stadtteilbüro in Trier-West. Obwohl es noch keine größeren sichtbaren Veränderungen im Stadtteil gibt, sind einige Entwicklungen angeschoben worden, die in Zukunft weiter ausgebaut werden, berichtete Pütz. Ausweichquartier für Schrotthändler

So unter anderem Projekte für Kinder und Jugendliche sowie für die Schrotthändler, für deren Fahrzeuge ein Ausweichquartier gesucht wird. Zu den Grundlagen des Programms "Soziale Stadt" gehören auch die Vernetzung der im Gebiet ansässigen Institutionen und die Verbreitung von Informationen. Eine Stadtteilzeitung soll ein Baustein dafür sein. Viermal im Jahr wird im Magazin "Überbrücken" zu lesen sein, was in Trier-West/Pallien, dem mittelalterlichen Überbrücken, passiert. Die Sanierung maroder Gebäude-Substanz im "Soziale Stadt"-Kerngebiet, dem Bereich um die Kasernen in der Gneisenaustraße, steht im Mittelpunkt der nächsten Jahre. Nach der Entscheidung der Landesdenkmalpflege sollen alle Gebäudeblocks erhalten werden. Während zwei Blocks mit dem Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen, saniert werden, soll das Gebäude 33 bis 37 Institutionen und Vereine beherbergen und Räume für die Gemeinwesenarbeit enthalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort