"Einmal Koi, immer Koi”

TRIER. Im Gegensatz zu anderen Fischarten sind die japanischen Kois handzahm und zutraulich. Ralf Strauch züchtet die bunte Karpfenart, die für ihn die idealen Haustiere sind.

Der kleine Jan streckt eine Hand mit Fischfutter in den großen Teich. Sofort schwimmen elf bunt-gefleckte Fische auf den Jungen zu und fressen das Futter aus seiner Hand. Wenn der kleine Junge in dem großen Gartenteich schwimmt, tummeln sich um ihn herum die Fische. "Das sind richtige Haustiere", sagt Jans Vater Ralf Strauch. Seit einem Jahr züchtet der 33-Jährige die bunten, japanischen Fische in Trier. Während einer Umschulung in einem Gartenbaubetrieb entdeckte der 33-Jährige sein Interesse für Teichfische. Schon bald legte er in seinem Garten selbst einen Teich an und besetzte ihn mit Goldfischen. Nachdem er den ersten Koi dazu gesetzt hatte, war er von der bunten japanischen Karpfenart hingerissen. "Nach kurzer Eingewöhnungszeit haben sie keine Scheu und fressen aus der Hand", sagt der Koi-Fan. Faszinierend findet er neben der Zutraulichkeit auch die Vielfalt der Koi-Arten. Über 120 verschiedene gibt es weltweit. Dabei unterscheiden sie sich nicht nur durch ihre Farben und ihr Aussehen. Jede Art hat ihren eigenen Namen. Da gibt es den Utsurimono, einen zweifarbigen Fisch mit schwarzer Grundfarbe und weißem, roten oder gelben Muster, den Koromo mit rotem Grundmuster und den metallisch-glänzenden Ogon. Besonders beliebt ist der Tancho, ein weißer Fisch mit einem runden, roten Kopffleck ähnlich der japanischen Flagge. Je nach Qualität können die Tiere mehrere zehntausend Euro kosten. "So teure Tiere habe ich allerdings nicht," sagt Strauch. Bei ihm sind die bunten Karpfen, die bis zu 90 Jahre alt werden können je nach Alter und Größe schon ab zehn Euro zu haben. Denn seit eineinhalb Jahren züchtet Strauch die zutraulichen Fische. Nachdem er zunächst einen Internethandel betrieben hatte, ließ er sich vor wenigen Monaten mit seinem Koi-Shop in der Töpferstraße nieder. Gemeinsam mit seinem Kompagnon Tibor Kolompar bietet er das komplette Programm von Fisch über Teich bis zur Gartengestaltung im japanischen Stil an. Seine Kundschaft kommt aus der Region, Luxemburg und Frankreich. "Einmal Koi - immer Koi", beschreibt Strauch ihre Beweggründe. Die Tiere sind pflegeleicht und im Gegensatz zu anderen Fischen überhaupt nicht scheu. Er bestellt sie in Japan, dem Ursprungsland der Jahrtausende alten Rasse. Er hält die Fische zunächst vier Wochen in einem Quarantänebecken, um sicher zu gehen, dass sie keine Krankheiten haben. In dieser Zeit gewöhnen sich die Tiere an den Menschen. Damit auch andere Koi-Fans ihre Lieblinge mit der Hand füttern können.

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