Einmal kühl, einmal heiß

HEILIGKREUZ. Weniger Programm, aber auch weniger Besucher: Die 15. Auflage des Heiligkreuzer Brunnenfestes brachte nicht ganz das, was sich der Brunnenverein erhofft hatte. Vor allem das Gewitter am ersten der beiden Feier-Tage machte einen Strich durch die Rechnung.

Ob nun allein das Wetter-Wirrwarr dafür verantwortlich war, dass bei weitem nicht so viele Besucher den Weg zum Heiligkreuzer Brunnenfest fanden wie in den Jahren zuvor, bleibt Spekulation. Denn auch der frühe Termin mitten in den Sommerferien mag davon abgehalten haben, gemeinsam mit dem Brunnenverein zu feiern. Früher wurde bevorzugt am letzten Ferienwochenenden gefeiert. Der Brunnenverein hatte außerdem diesmal keine echten Publikumsmagneten für die große Bühne am Kirchplatz engagiert, so dass die Akteure es schwer hatten, motivierenden Applaus zu erhalten. Das Publikum amüsierte sich aber dennoch, denn das Fest rund um den Kupfer-Brunnen bietet eine der raren Gelegenheiten, viele Stadtteilbewohner auf einmal zu treffen. Auch das Team von Bezirksliga-Absteiger VfL Trier kam in die Ortsmitte, um bei Bier und Brunnenschinken zu feiern. "Wir wollten uns hier wieder als Mannschaft präsentieren und mit gemeinsamen Aktivitäten das wieder aufholen, was wir im vergangenen Jahr versäumt haben", so die Brüder Stefan und Hans Prochnow.Fred Adams will Vereinsvorsitz abgeben

Gemütlich ging es trotz Gewitter und Temperatursturz am Samstagabend zu. Der MV "Harmonia" Holsthum intonierte von Musical-Hits über Filmmusik, Märsche bis hin zu Abba-Songs das gesamte Repertoire eines modernen Musikvereins. Fetziger wurde das Programm am zweiten Festtag, an dem nach Frühschoppen, Modenschau der Saarburger Kleiderfabrik (mit Models auch aus Heiligkreuz) und Konzert des Musikvereins Sirzenich die "Spielvereinigung Trier-Süd" rockte. Ein Name, der nach Fußball-Club klingt. So traten die Rocker um Band-Chef und Leiendecker-Bloas-Gitarrist Joachim Rother stilecht auch in ihrer Band-Kluft, blau-roten Trikots mit weißer Aufschrift, auf. Während sich die Erwachsenen unterhielten, hatten die Kinder großen Spaß dabei, um den Brunnen zu tanzen und zwischen die Wasserstrahlen zu hüpfen - eine willkommene Abkühlung am heißen Sonntag. Am Nachmittag boomte der Kuchenabsatz. Auch der Brunnenschinken mit dicken Bohnen war wieder die gefragte Grundlage für weitere Stunden an Bier-, Wein- und Sekt-Ständen. Die Kinder sammelten derweil an beiden Tagen marktwirtschaftliche Erst-Erfahrungen beim Flohmarkt. Erst nach dem Kassensturz wird sich zeigen, ob genügend Heiligkreuzer mit dem Brunnenverein gefeiert haben. Ein Helfer-Abend soll aber auf jeden Fall drin sein, verspricht Brunnenvereins-Vorsitzender Fred Adams. Denn ohne ehrenamtliche Helfer könnte das Fest nicht steigen. Ist der finanzielle Erlös groß genug, sind Investitionen in die Verschönerung des Platzes um den Brunnen geplant. Außerdem auf dem Wunschzettel: eine Kupferplatte mit Erläuterungen zu den Darstellungen auf dem vor vier Jahren aufgestellten Brunnen. Auf einer Generalversammlung, die Fred Adams in diesem Jahr einberufen wird, sollen die Mitglieder über seine Nachfolge abstimmen: Der 58-jährige will den Vorsitz des Brunnenvereins abgeben.

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