Einst getrennt, heute zusammen

TRIER. Einst ruderten sie getrennt in zwei Vereinen gegeneinander, heute sitzen sie zusammen und lassen die guten alten Zeiten noch einmal hochleben: Nach vielen Jahren trafen sich Alt-Aktive von Rudergesellschaft Trier und Ruderverein Treviris in Trier.

So schlimm, wie manchmal überliefert, waren die "Rivalitäten" zwischen den ehemaligen Ruder-Aktiven von Rudergesellschaft Trier 1883 und Ruderverein Treviris 1921 nicht. Aber zwischen den Mannschaften habe es schon einen gesunden Konkurrenzkampf gegeben, der in der Frage, wer die besten Ruderer waren, überaus Ernst genommen worden sei. Wen wundert's, dass selbst nach vielen Jahrzehnten bei dem Treffen von Alt-Ruder-Aktiven der beiden Vereine jede Mannschaft von sich behauptet, die beste gewesen zu sein. Der Unterschied zu damals: Wenn das heute behauptet wird, ist das eine oder andere freundliche Augenzwinkern darunter. Jahrzehnte hatte es gedauert, bis sich die damals gegeneinander rudernden Männer, die sich in alle Himmelsrichtungen verschlagen hatten und heute jenseits der 70 sind, noch einmal trafen, um in alten Zeiten zu schwelgen. Ihre Glanzzeiten hatten sie Anfang der 1960er-Jahre, als einmal im Jahr auf der Mosel im "Stadt-Achter-Rennen" um den Sieg gerudert wurde. Manfred Ganz weiß sich "sehr genau" zu erinnern, dass von sechs Wettkämpfen die Rudergesellschaft Trier fünfmal das Boot als Sieger verlassen habe. Damals gang und gäbe war, dass die beiden Traditionsvereine an allen großen Regatten in Deutschlands Südwesten teilnahmen. Während der Ruderverein Treviris auf den legendären "Press-Vierer" mit Steuermann (Matthias Haag, Günter Schermack, Hubert Schillings, Hans Press und Hermann Thul) setzte, schwor die Rudergesellschaft Trier auf ihren Achter mit Steuermann (Dieter Hecke, Martin Bergmann, Jupp Helf, Karl-Heinz Bütje, Heiner Hecke, Ferdinand Kautz, Manfred Ganz, Norbert Philipsen, Gert Marx). Das Rudern damals sei kein reines Freizeitvergnügen gewesen, erinnern sich die Sportler, sondern manchmal eine regelrechte Tortur, was die Trainings-Bedingungen anbelangte, sagten Hans Press und Manfred Ganz. Da Wiedersehen Freude macht, ist für das 125-jähringe Bestehen der Rudergesellschaft in zwei Jahren ein weiteres Treffen geplant.

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