Einzelhandel: Lastesel oder Lokomotive?

TRIER. (DiL) Die Zukunft des Trierer Einzelhandels steht auf der Tagesordnung des TV -Forums heute Abend im Erdgeschoss des Modehauses Marx. Anknüpfend an die TV -Einzelhandelsserie soll über die Chancen und Probleme der Händler, der zuständigen Politiker, aber auch der Kunden diskutiert werden.

Dass die Stadt Trier vorrangig von Handel und Tourismus lebt, ist allseits bekannt. Aber wie hält man die Jobmaschine Einzelhandel am laufen? Wie kann die Innenstadt behutsam weiterentwickelt werden? Welche Neuansiedlungen sind wünschenswert, welche gefährlich? Was kann die Politik tun, um optimale Rahmenbedingungen zu schaffen? Wie viel freien Markt braucht der innerstädtische Handel, und wie viel Schutz vor dem Markt?Meinung der Kundschaft ist wichtig

Diese und andere Fragen stehen heute Abend im Blickpunkt eines TV -Forums. Der Redakteure Frank Giarra und Dieter Lintz werden Beteiligten und Betroffenen auf den Zahn fühlen. Auch Vertreter der Politik können sich, sofern anwesend, zu Wort melden. Von großem Interesse ist natürlich auch die Meinung der "normalen" Kundschaft. Alle TV -Leser sind herzlich zum Forum eingeladen. Fünf Experten stehen Rede und Antwort. Dazu gehörtChristiane Horsch , als Wirtschaftsdezernentin schon von Amts wegen mit der Thematik vertraut. Sie setzt sich öffentlich für einen nachhaltigen Schutz der Innenstadt ein, stößt aber häufig auf politische und rechtliche Grenzen.Michael Müller ist nicht nur Chef der "Blauen Hand", sondern auch Vorsitzender des Trierer Einzelhandelsverbandes. Der streitbare Kaufmann macht keinen Hehl daraus, dass er die Interessen des Handels nicht immer ausreichend berücksichtigt sieht. Für eben diese Interessen setzt sich auch Hans P. Schlechtriemen ein, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof Simeonstraße und Nachfolger von Georg Kern als Vorsitzender der City-Initiative. Er muss allerdings vom Groß-Filialisten bis zum kleinen, inhabergeführten Laden die unterschiedlichsten Positionen unter einen Hut bringen. Zur letztgenannten Gruppe gehörtChristoph Heinemann von der gleichnamigen Wäschegalerie in der Brotstraße. Als Karnevalsprinz machte er 2003 mächtig Werbung für die City-Initiative, später fühlte er sich als Mittelständler dort nicht mehr so gut vertreten. Mit seiner Kritik spricht er aus, was viele kleinere Unternehmen denken. Gastgeberin Karin Kaltenkirchen hat mit ihrem Modehaus Marx in den letzten Jahren die Berg- und Talfahrt vieler Trierer Einzelhandelsbetriebe aus nächster Nähe miterlebt. Aufwändiger Umbau und Erweiterung, Insolvenzverfahren, dann ein erfolgreicher Neuanfang: Das "Business" ist in Zeiten wie diesen alles andere als einfach. Der Eintritt für das Forum, das maximal zwei Stunden dauern wird, ist frei.

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