Eiskalte Geschichts-Lektion

Gut 40 Berufsschüler aus dem belgischen Arlon haben das eiskalte Trier besucht - und bei einem zweistündigen Rundgang durch Deutschlands älteste Stadt mächtig gefroren.

 Stadtführung trotz Winterkälte: Schülerinnen und Schüler aus Belgien unterwegs in Trier – hier beim Zwischenstopp am neuen Kaiserthermen-Eingangsgebäude. TV-Foto: Andreas Schilling

Stadtführung trotz Winterkälte: Schülerinnen und Schüler aus Belgien unterwegs in Trier – hier beim Zwischenstopp am neuen Kaiserthermen-Eingangsgebäude. TV-Foto: Andreas Schilling

Trier. Mit Mütze auf dem Kopf und Schal vor dem Gesicht sind die jungen Leute kaum wiederzuerkennen. Aber trotz Temperaturen von bis zu minus fünf Grad Celsius und eisiger Winde um 10 Uhr morgens haben sich die Schülerinnen und Schüler aus dem belgischen Arlon vor der Porta Nigra versammelt. Der Grund: An diesem Morgen steht eine von der Tourist-Information Trier organisierte Stadtführung an.Die Gäste aus dem Nachbarland erlernen seit drei Jahren die deutsche Sprache, die Führung ist daher auf Deutsch. Die meisten kennen Trier bereits. So wie der junge Giuseppe. Der gebürtige Italiener lebt im Nordwesten Luxemburgs und geht in Arlon zur Schule. "Drei bis vier Mal im Jahr besuche ich Trier", sagt er, "doch es gibt ja viel zu sehen". Start an der Porta, Ende am Amphitheater

Los geht es vom mehr als 1800 Jahre alten Nordtor der römischen Stadtmauer. Schon wenige Schritte später kommt die Gruppe vor einer weiteren Sehenswürdigkeit dieser Tour zum Stehen, dem Dreikönigenhaus aus dem 13. Jahrhundert. Nur: Wirklich still gestanden wird nicht. Jeder versucht, in Bewegung zu bleiben, um die Kälte von den Füßen nicht weiter nach oben kriechen zu lassen. Selbst Wollmütze, Handschuhe und Schal helfen nicht wirklich. Wärmer wird es nur bei Zwischenstopps im Dom und in der Konstantin-Basilika. Zwei Stunden später ist die Stadtführung am Amphitheater zu Ende. Noch immer frieren die Gäste, aber jetzt kitzelt die Mittagssonne im Gesicht und wärmt eiskalte Nasen und Ohren auf. Die Besucher sind zufrieden. Viele haben sich Trier nicht so groß vorgestellt. Auch Giuseppe hat wieder was Neues erfahren: "Heute habe ich gelernt, was die Porta Nigra überhaupt ist."Manche unter den Studenten würden gerne wiederkommen. Allerdings im Sommer, um abends durch die Clubs und Kneipen zu ziehen - und nicht beim Bummel durch die Stadt zu frieren.

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