Emotionen dominieren die Debatte

Drei Monate nach der Veröffentlichung eines vorläufigen Entwurfes steht das Trierer Schulentwicklungskonzept im Fokus heftiger Proteste gegen mögliche Grundschul-Schließungen. Über den Inhalt des am Runden Tisch auf Konsensbasis erarbeiteten Konzepts wird dagegen kaum gesprochen.

Trier. "Das läuft nicht gut", sagt Miriam Lörz mit Blick auf Demos und Unterschriftensammlungen. Lörz, als Vertreterin der Elternbeiräte am Runden Tisch der Kahlschlag-Politik gänzlich unverdächtig, ist sauer, "dass niemand über das redet, worum es eigentlich geht".

In der Tat: Das umfangreiche Konzept, das Entwicklungsperspektiven für alle Schulformen, aber auch Struktur- und Finanzierungsvorschläge für die gesamte Trierer Schullandschaft enthält, franst an allen Ecken und Enden aus. In der Politik findet sich neun Monate vor der Kommunalwahl niemand, der sich klar hinter das Konzept stellt. Das wundert auch Marcus Kleefisch, der für die IHK am Runden Tisch sitzt. "Es waren doch auch alle Parteien mit ihren Vertretern an der Erarbeitung beteiligt", sagt der Bildungs-Experte der Kammer.

Inzwischen klingt es bei vielen Politikern so, als sei das Konzept nur ein vages Diskussions-Papier. "Wenn wir jetzt wieder von vorn anfangen, dann hätten wir uns die zwei Jahre Arbeit sparen können", ärgert sich Elternvertreterin Lörz.

Während sich Parteien wie die CDU auf Bürgerbefragungs-Tour durch die Stadtteile machen, hatte der Runde Tisch noch nicht einmal Gelegenheit, das Konzept zu Ende zu bringen. "Auf welcher Grundlage wird denn dann überhaupt diskutiert?", fragt Lörz. Derweil kündigt Schuldezernent Holkenbrink Gespräche mit den einzelnen Schulformen an. Mitte September soll sich der Runde Tisch dann wieder treffen.

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