Endlich Platz!

TRIER. Von der Johannisstraße an die Weberbach: Die Trierer Tafel zieht in neue Räume. Von Mitte Mai an werden die Lebensmittelspenden von Geschäftsleuten gegenüber der Tufa an bedürftige Trierer ausgegeben.

Noch läuft der Betrieb bei der Trierer Tafel in der Johannisstraße ganz nomal: Zweimal die Woche können sich bedürftige Trierer hier mit Lebensmitteln eindecken, die die Ehrenamtlichen der Tafel zuvor in Supermärkten oder Gastronomie-Betrieben eingesammelt haben. Doch an den Wänden ist der bevorstehende Umzug bereits präsent. Eine Einladung an die Mitarbeiter hängt dort, die neuen Räume in der Weberbach zu besichtigen. Und darunter eine lange Liste mit Tätigkeiten, die noch unter den Freiwilligen aufgeteilt werden müssen: Tapezieren und Streichen, Vorhänge nähen, Fensterputzen. Ehemalige Bäckerei muss umgebaut werden

"Wir hoffen, dass wir Mitte Mai umziehen können", sagt Annette Laux, Vorsitzende des Trierer Sozialdiensts Katholischer Frauen. Der SKF ist Träger der Tafel. In den neuen Räumen in der Weberbach sind derweil noch die Handwerker zugange: Die ehemalige Bäckerei mit Backstube muss renoviert und umgebaut werden. Für die Trierer Tafel ist der Komplex ein Glücksfall: Ein Jahr lang haben die Verantwortlichen sich umgehört und umgesehen, bis endlich ein geeignetes Objekt in Sicht war. "Die Räume mussten innerhalb des Alleenkreises liegen, weil sonst die Busfahrt teurer wird", erklärt Laux. "Und sie sollten vor allem groß sein." Der Platz - das ist das Problem in der Johannisstraße. Nur 40 Quadratmeter stehen dort zur Verfügung. Wenn die Ware angeliefert wird, stapelt sie sich bis zur Decke, und die fünf Mitarbeiter, die nötig sind, um sie zu sortieren und rechtzeitig kühl zu stellen, stehen sich auf den Füßen. Während der Ausgabe-Termine verteilen sechs Tafel-Leute Lebensmitteln an die Bedürftigen, die sich - oft mit Handwagen und Kindern - in dem kleinen Raum drängen. "Ziemlich unerträglich!", kommentiert Annette Laux. Die neuen Räume in der Weberbach sind mehr als 100 Quadratmeter groß - endlich gibt es auch Platz für ein Büro. Denn die Trierer Tafel ist in den viereinhalb Jahren ihres Bestehens zum kleinen Unternehmen herangewachsen: Mehr als 60 ehrenamtliche Mitarbeiter helfen jede Woche beim Waren anliefern, sortieren und ausgeben. Rund 180 Menschen kommen regelmäßig zur Verteilung, jeder von ihnen versorgt im Durchschnitt vier Familienmitglieder. Die Waren, sagt Annette Laux, würden nicht knapp: Die Idee, Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums Bedürftigen zu geben statt sie wegzuwerfen, überzeugt viele Geschäftsleute. Über weitere Unterstützung freut sich die Tafel natürlich dennoch. Vor allem fehlten noch Ehrenamtliche, die Lebensmittel an ältere Leute in ihrer Nachbarschaft verteilten, berichtet Laux. Dort gebe es häufig Bedürftige, die selbst nicht mehr zur Ausgabestelle kommen könnten. Auch Spenden sind willkommen: Die Miete der neuen Tafel-Räume zum Beispiel muss größtenteils darüber finanziert werden. Wer die Trierer Tafel braucht oder sie unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 0651/9919677 bei Leiterin Anni Becker melden. Willkommen sind auch Spenden auf das Konto 414391, Sparkasse Trier.

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