Endlich wieder ein Fest

MARIAHOF. 40 Jahre sind seit der Gründung der Pfarrei St. Michael ins Land gegangen. Das Jubiläum wollen die Mariahofer im Oktober feiern.

Den Feier-Tag, Sonntag, 3. Oktober, läutet um 11 Uhr ein Festgottesdienst ein, mitgestaltet von der Chorgemeinschaft der Seelsorgeeinheit und einem kleinen Orchester unter Leitung von Dekanatskantor Burkhard Pütz. Zwar wurde im "Feste und Feiern"-Ausschuss noch kein endgültiger Beschluss gefasst, aber die Kirchengemeinde plant, vor dem Gotteshaus ein Zelt aufzubauen und dort Getränke und Speisen anzubieten sowie für eine Kinderbelustigung zu sorgen. Mariahof, gegründet 1962, gehörte zunächst zum Pfarrbezirk Heiligkreuz. Wegen des raschen Bevölkerungszuwachses wurde 1964 eine neue Pfarrei gegründet und als Pfarrvikarie von Heiligkreuz abgetrennt. Der Kaplan Rudolf Zäck wurde Pfarrvikar. Damals gehörten der Pfarrei 1750 Katholiken an. Benannt wurde die taufrische Pfarrei nach dem Erzengel Michael - eine Idee des Pastors Begon von der Mutterpfarrei Heiligkreuz. Damit wollte er an die alte Pfarrei St. Michael erinnern, die zwischen St. Paulin und St. Maximin lag und 1803 aufgehoben wurde.Bis 1970 Notkirche in der Hofgut-Scheune

Da der neue Stadtteil zwar über eine Menge aus dem Boden gestampfter Wohnhäuser verfügte, aber die Kirche im "Dorf" noch fehlte, musste die umgebaute Scheune des Hofgutes Mariahof als Notkirche dienen. 1968 begann der Bau der neuen, von Architekt Konny Schmitz entworfenen Pfarrkirche im Herzen Mariahofs. 1969 wurde die Pfarrvikarie zur Pfarrei erhoben und Rudolf Zäck zum Pfarrer ernannt. Ab 1970 gingen die Mariahofer zum Gottesdienst nicht mehr ins bäuerliche Nutzgebäude, sondern - wie es sich für einen konsequent in Flachdachbauweise konstruierten Stadtteil gehört - in eine moderne, neokubistische "Würfelpyramide". Der Künstler O. H. Hajek gestaltete ebenso modern den Altarraum, Kunstmaler Jakob Schwarzkopf die Kirchenfenster. Die erste Sanierung der in Stahlbeton errichteten Kirche war bereits 1988 fällig und kostete ein Vielfaches mehr als der Rohbau. Die Kirchenstühle für die heute 2205 in Mariahof lebenden Katholiken wurden immerhin, so vermerkt es die Chronik, 1993 gepolstert. Das alljährliche Pfarrfest im Juni ist inzwischen das einzige große Fest in Mariahof. Auch beim Martinsumzug und der Fronleichnamsprozession muss Mariahof mangels einer eigenen Freiwilligen Feuerwehr oder eines Musik- oder Gesangvereins stets Unterstützung von anderen Stadtteilen "importieren". Weil der Einsatz von aktiven Vereinen fehlt, ist es die Pfarrgemeinde, die im Stadtteil Dinge bewegt und anbietet. "Die Kirche ist Dreh- und Angelpunkt", stellt der Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Werner Leinenbach fest. Wenn schon der Stadtteil selbst es vor zwei Jahren versäumt hat, sein 40-jähriges Bestehen zu begießen, so lässt es sich die Pfarrei St. Michael nicht nehmen, ihren 40. Geburtstag gebührend zu feiern.

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