Endlich wird saniert!

Endlich: Im Südbad beginnen die Bauarbeiten. Am Dienstag treffen sich die Verantwortlichen zum symbolischen ersten Spatenstich.

Trier. Wenn Triers Sportdezernent Georg Bernarding zusammen mit Vertretern aus Mainz, des Stadtrats und wohl des Bauunternehmens am Dienstag den Spaten schwingt, markiert das nicht nur den tatsächlichen Anfang der Bauarbeiten zur Südbad-Sanierung. Der symbolische erste Spatenstich beschließt gleichzeitig eine jahrelange Geschichte: 51 Jahre alt sind Rohre und Technik des Südbads.

Seit 1990 wurden von Saison zu Saison unterirdische Schäden regelmäßig notdürftig geflickt - immer mit der Hoffnung auf die baldige Sanierung des Bads. Doch diese wurde von Jahr zu Jahr verschoben, 1999 beispielsweise auch wegen des Baus der Großraumhalle Arena. 2004 rächte sich die Flickschusterei: Irreparable Schäden drohten, die die Wasseraufbereitung unmöglich und die sofortige Schließung des Bads hätten notwenig machen können. Für die Aufschieberei bei der Sanierung schoben sich Stadtrat und Sportdezernent gegenseitig die Schuld in die Schuhe - voran ging es mit den Planungen trotzdem nicht.

Teurer als gedacht, länger als geplant



Erst als sich im Sommer 2005 eine Bürgerinitiative zur Rettung des Südbads gründete, kam Schwung in die Angelegenheit: 22 000 Unterschriften zwangen Stadtrat und Sportdezernenten zum Handeln. Die Sanierungsideen reichten von der Einrichtung eines Naturschwimmbades über eine radikale Verkleinerung bis zum Luxus-Spaßbad mit Deutschlands längstem Strömungskanal.

Doch zwischenzeitlich stellte die Landesdenkmalpflege das Bad unter Denkmalschutz - und schafft damit strenge Auflagen für die Veränderung von Formen und Bauten. Auch 74 Prozent der Trierer, die bei einer großen Umfrage von Volksfreund und Bürgerinitiative mitmachten, votierten gegen den Umbau des Südbads zum Spaßbad und für die Erhaltung der alten Beckenformen und -funktionen. Gleichzeitig drohte das Land, die Zuschüsse einzufrieren, wenn die Wasserfläche des Bads nicht stark verkleinert werde. Und so kam es, wie es eigentlich immer kommt bei der Umsetzung städtischer Projekte: Erstens wird's teurer als gedacht, und zweiten dauert's länger als geplant.

Der für Herbst 2006 geplante Sanierungsbeginn musste aufgeschoben werden - und die zunächst kalkulierten Sanierungskosten schnellten zunächst von drei Millionen Euro auf 6,6 Millionen Euro, dann auf 7,2 Millionen und belaufen sich derzeit auf rund 9,3 Millionen Euro.

Dafür soll die Wasserfläche des Bads um rund ein Drittel von 3500 auf 2234 Quadratmeter verkleinert werden, wofür zwei Schwimmerbahnen geopfert werden und im Nichtschwimmerbecken der Rand um 1,50 Meter nach innen verlegt wird. Der charakteristische Sprungturm bleibt bis zur Zehn-Meter-Plattform erhalten.

Bezahlbar soll das Bad über die Partnerschaft mit dem Privatunternehmen Berndorf Bäderbau werden, das neben der Sanierung auch 25 Jahre lang für den Betrieb und die Instandhaltung des Bads verantwortlich ist. Dafür zahlt die Stadt im nächsten Vierteljahrhundert rund 25 Millionen Euro - inklusive 9,3 Millionen Sanierungskosten, die das Land mit rund 2,9 Millionen bezuschusst.

Bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Planungen Bestand haben: "Am Zeitplan für die Neueröffnung am 1. März 2010 hat sich nichts geändert", teilte die Stadtverwaltung auf TV-Anfrage in dieser Woche mit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort