Energie-Spartipps für Trierer Promis

Ungewöhnliche Wege bestreitet die Lokale Agenda 21, wenn es ums Energiesparen geht. Um auf sein neues Angebot, die Energie-Erstberatung, aufmerksam zu machen, schickt der Verein Trie rer Persönlichkeiten seine Experten ins Haus. Den Anfang macht Vereinsvorsitzender Alfred Gettmann. Die Tipps der Fachleute stellt der TV in einer dreiteiligen Reportage-Reihe zusammen.

 Ein Blick hinaus in die Herbstsonne auf dem Schieferdach: Energieberater Hans Ball (rechts) zeigt Hausbesitzer Alfred Gettmann, wo er auf seinem Dach eine thermische Solaranlage zur Ergänzung der Ölheizung installieren könnte. TV-Foto: Christa Weber

Ein Blick hinaus in die Herbstsonne auf dem Schieferdach: Energieberater Hans Ball (rechts) zeigt Hausbesitzer Alfred Gettmann, wo er auf seinem Dach eine thermische Solaranlage zur Ergänzung der Ölheizung installieren könnte. TV-Foto: Christa Weber

Trier-Pfalzel. "Wir heizen sehr viel, aber im Winter ist es hier im Erdgeschoss trotzdem kalt", klagt Unternehmensberater Alfred Gettmann. Mit dem Energieberater Hans Ball steht er in der Küche seines cremefarbenen Einfamilienhauses in Pfalzel, in dem er seit sieben Jahren lebt. Auf Initiative seines Vereins hat der Vorsitzende der Lokalen Agenda 21 den Experten in sein Haus gelassen, um vor Ort zu erfahren, wo sich in dem 250 Jahre alten Wohnhaus Energie einsparen lässt.

In der Küche entdeckt der Berater sofort das Problem: die Heizkörper-Nische unter dem Küchenfenster. "Hier geht viel Wärme nach außen verloren", stellt Ball fest. Sein Vorschlag: Dämmen mit Calciumsilikat-Platten. "Riskiere ich dadurch nicht Schimmel?", erkundigt sich der Hausbesitzer besorgt. "Nicht, wenn Sie die komplette Nische dämmen", versichert Ball. Damit würden unterschiedliche Oberflächentemperaturen an der Wand vermieden. Da der Raum recht klein sei, reiche zudem eine Wandheizung.

"Es sollte aber nicht bei diesen Einzelmaßnahmen bleiben", rät der Experte. "Ein abgestimmtes Gesamtpaket mit Außendämmung und optimierter Heizanlage bringt langfristig mehr." Dem stimmt Gettmann zu. Er sucht nach Alternativen zur zentralen Ölheizung. Fündig wird Ball im Dachgeschoss beim Blick durchs Fenster: Draußen strahlt die Herbstsonne kraftvoll auf das Schieferdach. "Hier wäre eine thermische Solaranlage denkbar", sagt Ball. Dazu ein zentraler Pufferspeicher, der die Wärme bei Bedarf an Heizung, Wandheizung und Warmwasserversorgung verteilen würde. "Das allein reduziert den Ölverbrauch um sieben Prozent, mit zusätzlicher Dämmung könnten mehr als 50 Prozent erreicht werden." Gettmann nickt zufrieden.

Für Solaranlagen gibt es Zuschüsse des Bundes



"Was kostet mich denn das alles?", will er wissen. "Rund 50 000 Euro", schätzt Ball. Für die Solaranlage gebe es Zuschüsse des Bafa (Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), 105 Euro pro Quadratmeter. Rechnen werde sich die Investition in frühestens 15 Jahren.

Für Gettmann zählen jedoch andere Argumente: "Ich übernehme ökologische Verantwortung", sagt er. "Und ein energieeffizientes älteres Haus lässt sich später garantiert besser verkaufen." Der Hausbesitzer hat sich entschieden und verkündet dem Berater zum Abschied: "Machen Sie einen Kosten-Plan, im nächsten Frühjahr gehen wir das gesamte Paket an!"

Extra Kostenlose Energieberatung: Hilfsangebot für Bauherren und Hauseigentümer, die ihre Energiekosten senken und die Umwelt entlasten möchten: Seit Anfang Oktober bietet die Energie-Agentur der Lokalen Agenda 21 in ihren Räumlichkeiten in der Palaststraße 13 eine kostenlose Energie-Erstberatung an, immer donnerstags von 16 bis 19 Uhr. Das Angebot richtet sich an Privatpersonen, aber auch an Vereine und Organisationen, die ihren Energieverbrauch reduzieren möchten. Beantwortet werden alle Fragen rund um die seit dem 1. Oktober 2009 geltende neue Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie zu baulichem Wärmeschutz, modernen Heizungsanlagen, Solarenergie, Wärmepumpen, Energieausweisen und den vorhandenen Förderprogrammen für die energieeffiziente Sanierung. Eine Anmeldung ist erforderlich: telefonisch unter 0651/9917754 oder per E-Mail an brkic@la21-trier.de. (cweb)

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