Energie sparen

TRIER. (mok) Die Trierer Handwerkskammer (HWK) bietet den Kommunen in der Region mit der "Gebäudediagnostik für kommunale Gebäude" eine neue Dienstleistung, die sie bei der Entwicklung und Umsetzung einer kostengünstigen Sanierung unterstützt.

Die Kassen der Kommunen sind leer, doch viele ihrer Gebäude - wie Kindergärten, Schulen oder Schwimmbäder - müssten saniert werden. In vielen Fällen werden deshalb lediglich die Baumaßnahmen in Angriff genommen, die auf den ersten Blick dringend erscheinen, auch wenn sie mit Blick auf den Gesamtzustand eines Gebäudes häufig zweitrangig sind. Als typisches Beispiel nennt die HWK den Austausch einer uneffektiven Heizung in einem schlecht gedämmten Gebäude. Sinnvoller wäre es, die Fassade zu dämmen und dann eine neue Heizung zu installieren, die auf den Wärmebedarf abgestimmt ist. Damit öffentliche Gebäude effektiv saniert werden können, bietet das Kompetenzzentrum für nachhaltiges Renovieren und Sanieren (Komzet) der HWK seit einigen Wochen eine kostenlose Erstdiagnose für kommunale Gebäude an. Dabei untersucht und bewertet ein externer Mitarbeiter des Kompetenzzentrums die einzelnen Gebäude hinsichtlich Wärmedämmung, Zustand der Haustechnik und Schadstoffbelastung. Beim ersten Besuch vor Ort werden die Eckdaten des Gebäudes zusammengetragen, beispielsweise rund um den Energieverbrauch. Das Ergebnis des Erstchecks ist ein Einschätzungsbericht, der einen "Überblick über die Handlungsschwerpunkte und Prioritäten gibt", erklärt Petra Walden, Bereichsleiterin für Beratung bei der HWK. Je nach Bedarf werden außerdem moderne Messmethoden zur ökologischen und Energie sparenden Nutzung eingesetzt. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Kommunen können dann - kostenpflichtige - Sanierungspläne ausgearbeitet werden, die unter Berücksichtigung der Haushaltsmittel stufenweise aufgebaut sind und Prioritäten setzen. "Ich bin froh, dass die HWK das macht", lobt Günther Schartz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg (VG) die Neuerung. Denn es sei bei einem breiten Angebot solcher Dienstleistungen schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Allerdings sieht er beispielsweise bei den Schulen der VG derzeit keinen Bedarf, weil in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule in Bingen vor rund einem halben Jahr eine Gebäudediagnostik vorgenommen worden ist. Auch Horst Walsch, Leiter der Zentralverwaltung in der VG Schweich, begrüßt das Angebot der Handwerkskammer, mit der sie ohnehin gut zusammen arbeitetet. Für die Stadt Trier bringt es nach Aussagen von Schuldezernent Ulrich Holkenbrink keinen Nutzen, denn der Bericht über den Zustand der kommunalen Gebäude werde ständig von städtischen Fachleuten aktualisiert. Bislang liegen der HWK 13 Anfragen für eine Diagnose vor - vor allem aus dem Umland von Trier, wie Petra Walden berichtet. Bei ersten Besichtigungen habe sich bereits gezeigt, dass ein stärkeres Energiecontrolling bei vielen Gebäuden wichtig sei, zieht sie ein erstes Resümee. Kommunen, die Interesse an einem Beratungsgespräch haben, melden sich bei Petra Walden, Telefon 0651/207238, e-Mail: pwalden@hwk-trier.de.

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