Engagement für Behinderte, Junge und Alte, Flüchtlinge und traumatisierte Kinder

Trier · "Gesellschaftliche Integration ist etwas, das nicht allein durch die Politik gewährleistet werden kann. Das tun die Organisationen, Vereine und Personen, die wir heute auszeichnen", sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie verlieh den Preis "Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Zivilgesellschaft und Kommunen in Rheinland-Pfalz".

Trier. Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich stolz, dass Rheinland-Pfalz beim ehrenamtlichen Engagement den Spitzenplatz unter den Ländern einnehme. Der Preis "Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Zivilgesellschaft und Kommunen in Rheinland-Pfalz" wird jedes Jahr um den Internationalen Tag der Freiwilligen am 5. Dezember vergeben. Erstmals wurde dabei ein Preis für "Brückenbauen als Lebenswerk" vergeben. Die Preise sind mit 2000 Euro dotiert, der Sonderpreis für das Lebenswerk mit 1000 Euro. 65 Bewerbungen gingen in diesem Jahr für den Preis ein. Die Gewinner wählte eine Jury aus Vertretern der Landesregierung.
Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung" - Trierer Kanufahrer 1948:
Die Trierer Kanufahrer engagieren sich in besonderer Weise für das gesellschaftliche Miteinander, vor allem für die Integration von Menschen mit Behinderungen. Seit acht Jahren arbeitet der Verein mit Förderschulen für Menschen mit geistiger Behinderung in Trier und Schweich zusammen. Die Schulen haben Kanu-Gruppen, mit denen die Vereinsmitglieder gemeinsam für die Teilnahme an den Special Olympics trainieren. Seit 2015 verfügt der Verein über eine eigene Kanugruppe, die an den Special Olympics teilnimmt. Einzigartig ist zudem, dass der Verein gemeinsame Trainingstage und -camps von behinderten und nichtbehinderten Sportlern veranstaltet. Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt" - Karnevalsgesellschaft "Närrisches Saarschiff" Irsch: Mit Aktionen will der Verein in einer auch auf den Dörfern immer hektischer und anonymer werdenden Gesellschaft einen Beitrag zum Zusammenhalt der Generationen leisten. Jung und Alt werden dabei zusammen geführt und gemeinsame Projekte entwickelt. Im Rahmen der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen hat der Karnevalsverein Angebote zur Orientierung und Integration junger Menschen entwickelt. Der Verein beteiligte sich an dem vom Bund geförderten Projekt "Demokratie leben - Orte der Vielfalt". In den Werkstätten des Vereins wurde "Integration durch handwerkliches Gestalten" praktiziert. Ziel und Praxis des Karnevalsvereins ist es außerdem, Kinder und Jugendliche an den Ort zu binden und ihnen eine Perspektive für sinnvolles Freizeitverhalten zu geben. Hierfür gibt es unter anderem eine vereinseigene Jugendwerkstatt. Die eigene Jugendabteilung für Tanzwesen, Chorgesang, Akrobatik und Mundart veranstaltet jährlich eine eigene Kinderkappensitzung. Dabei ist Inklusion ein wichtiges Thema.

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement von Deutschen und Migrantinnen/Migranten" - Kinderschutzbund TrierProjekt "Kultur und Kreativität ohne Grenzen": Der Orts- und Kreisverband Trier des Kinderschutzbundes bietet ein breites Angebot der Beratung, Begleitung, Hilfe und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Der Kinderschutzbund Trier hat eine neue Projektidee für benachteiligte und traumatisierte Kinder entwickelt. Im Projekt "Kultur und Kreativität ohne Grenzen" kommen Künstler aus der Region ehrenamtlich mit Flüchtlingskindern zusammen. Mit Kunst, Literatur, Musik, Theater/Tanz sowie Spiel und Sport wird sowohl eine persönliche als auch kulturelle Annäherung ermöglicht. Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre geplant. red

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