Engagement für den Nachwuchs

TRIER. Eine Urkunde von der Kammer, eine römische Münze von der Stadt: Fünf Trierer Handweksbetriebe sind als "vorbildliche Ausbildungsbetriebe" geehrt worden.

Fünf Betriebe - die Sanitär- und Heizungsbaufirma Steinbiss, das Zahntechniklabor Klemens, der Frisörsalon Oberbillig, die Bäckerei Süd-Back und der Schilderhersteller Reklame-Rumpf - waren diesmal bei der alljährlichen Ehrung von Ausbildungsbetrieben durch die Handwerkskammer und die Stadt Trier dabei. "Noch stellen wir uns die Frage, wie wir möglichst viele junge Menschen mit Ausbildungsplätzen versorgen können", sagte Oberbürgermeister Helmut Schröer in seiner Ansprache. "In ein paar Jahren wird das anders sein, dann werden die Betriebe nach Lehrlingen und nach gut ausgebildeten Kräften suchen müssen." Noch sorgt der demorgrafische Wandel allerdings nicht dafür, dass alle Schulabgänger ihren gewünschten Ausbildungsplatz bekommen. "In Trier ist die Situation noch relativ entspannt, auch, weil wir ein engagiertes Handwerk haben, das in großer Zahl ausbildet", sagte Schröer und betonte wohl im Hinblick auf die ins Wanken geratene Planung des Feyener Handwerkerparks: "Und deswegen ist es auch wichtig, das Handwerk zu fördern." Auch Rudi Müller, Präsident der Handwerkskammer, lobte die Betriebe: "Sie bilden freiwillig aus in einem schwierigen Umfeld, und zwar ohne Druck durch eine Ausbildungsplatzabgabe." Firsörobermeister Walter Oberbillig gehört zwar zu den so Geehrten, will die Sache allerdings nicht zu hoch hängen. "Es bilden schließlich über 300 Betriebe in Trier aus", sagt er. Und das er "besonders vorbildlich" ausbilde, könne man zwar darauf beziehen, dass von seinen 27 Lehrlingen in knapp 30 Jahren keiner je bei der Gesellenprüfung durchgefallen ist. "Aber ich bin ganz ehrlich: Ich bilde rein aus wirtschaftlichen Gründen aus. Kleine Betriebe können es sich überhaupt nicht leisten, jungen Leuten aus sozialen Gründen einen Ausbildungsplatz zu geben. Wir können nicht jeden armen Vogel von der Straße holen." Mit Oberbillig bilden zur Zeit in Trier 325 Betriebe über 1100 Lehrlinge aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Ausbildungsplätze um 1,6 Prozent gestiegen.

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