"Entscheidend ist, dass es den Leuten gefällt"

KONZ. Ein Neujahrs-Leckerbissen besonderer Art bietet sich dem Publikum im Kloster Karthaus: Der in ganz Europa erfolgreiche Opernbassist Daniel Lewis Williams und seine Tochter, die Fernseh-Moderatorin Judith Williams, laden zu zwei Konzert-Abenden ein.

Der Grund für das hochkarätige Familientreffen liegt auf der Hand: Seit 1982 haben die Williams' ihren "Hauptwohnsitz" im Oberemmel. Damals trat der junge amerikanische Bassist nach der Ausbildung in München seine erste feste Stelle an - beim Theater Trier. Der Familienclan fand eine neue Heimat in dem dörflichen Konzer Stadtteil. "Mit drei Kindern, drei Hunden und fünf Katzen" sei man einst dort eingezogen, lacht der Sänger. Bis heute erinnert er sich an die "tolle Aufnahme" durch die Nachbarn - auch ein Grund, "unseren lieben Konzern" mit dem Doppel-Neujahrskonzert "danke zu sagen". "Normale" Williams-Auftritte finden vor wesentlich größerem Publikum statt. Der Mann mit der sonoren, kultivierten Bass-Stimme hat eine große Opern-Karriere gemacht. Nur in Trier war er schon lange nicht mehr zu Gast, "obwohl ich immer gerne was für mein heimisches Publikum machen würde". Zwischen Auftritten in München und dem wieder aufgebauten "Teatro La Fenice" in Venedig bleiben um die Jahreswende ein paar Tage Zeit für das, was Daniel Lewis Williams "am schönsten" findet: einen gemeinsamen Auftritt mit Tochter Judith. Mehr als vier, fünf Mal im Jahr ist das nicht zu realisieren. Denn der Terminkalender der gelernten Opernsängerin, die in München als Moderatorin bei SAT 1 und HOT arbeitet, ist nicht weniger dicht gedrängt als der des gefragten Papas. Zuletzt trat das Duo vor wenigen Tagen gemeinsam beim Geburtstag von Udo Walz in Berlin vor Größen wie Sabine Christiansen und Otto Rehhagel auf. Den Wechsel von der "seriösen" Bühne zur Fernsehshow hat Judith, die ehemalige Trierer Stadtprinzessin, nicht bereut. Auf dem Bildschirm sei sie "mehr ihr eigener Herr als unter der Fuchtel manches Theaterregisseurs". Und das Eintauchen in die Promi-Welt, die Fan-Post und die Gala-Auftritte haben ihren Reiz, auch wenn sie "ab und zu mal ganz gerne eine West Side Story oder die Rosina im Barbier von Sevilla spielen würde". Dafür entschädigen die Konzerte mit dem Vater - und die gemeinsame CD "Träume", die gerade erschienen ist. Neben Klassikern aus "Porgy and Bess" enthält sie eine Reihe von Songs, die Judith Williams selbst getextet hat, zur Musik von Michael Anarp. Neben klassischen Opernarien werden auch diese Lieder bei den beiden Konzerten in Konz zu hören sein. Und wie hält es Opernstar Daniel mit der "leichten Muse" seiner Tochter? "Alles Quatsch, diese Unterscheidung zwischen E- und U-Musik". Da ist er ganz Amerikaner geblieben, auch nach einem Vierteljahrhundert in Deutschland: "Entscheidend ist nur eins: Dass es den Leuten gefällt". Das letzte Williams-Neujahrskonzert kam vor zwei Jahren super an beim Publikum. "Wenn das auch diesmal so läuft, würden wir gerne eine Tradition draus machen", verspricht Judith. "Vielleicht eine für die ganze Familie", ergänzt ihr Vater, "sowohl bei den Zuschauern als auch auf der Bühne". Konzerte am 1. und 2. Januar jeweils 17 Uhr, Kloster Karthaus. Karten im Rathaus, der Buchhandlung Kolibri und an der Tageskasse.

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