Erfolg mit Technik

TRIER. Größeren Zuspruch als im letzten Jahr fand der diesjährige Girls Day mit seinem Angebot an Mädchen, neue Berufsfelder kennen zu lernen. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Siebzig Teilnehmerinnen gewannen Einblick in die Wehrtechnische Dienststelle für Kraftfahrzeuge und Panzer (WTD). Drei von ihnen sind auch noch Siegerinnen eines Wettbewerbs.

 Für ihre differenzierten Fragebogen-Antworten zum Girls Day in der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier, erhielten Kristina Loosen (Zweite von links) und Mareike Könen (Dritte von links) Preise von Angelika Jonas, Organisatorin des Tags bei der WTD, und Stabsleiter Jürgen Schulz. Dritte Preisträgerin war Sina Hoff (nicht anwesend). Foto: Anke Emmerling

Für ihre differenzierten Fragebogen-Antworten zum Girls Day in der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier, erhielten Kristina Loosen (Zweite von links) und Mareike Könen (Dritte von links) Preise von Angelika Jonas, Organisatorin des Tags bei der WTD, und Stabsleiter Jürgen Schulz. Dritte Preisträgerin war Sina Hoff (nicht anwesend). Foto: Anke Emmerling

"Interessant, man konnte mal was Neues und Anderes kennen lernen, als typische Frauenberufe", fasst Kristina Loosen (14) aus dem Gymnasium Cochem ihren Eindruck vom Besuch der WTD in Trier am Girls Day zusammen. Viel differenzierter hat sie einen Fragebogen beantwortet, und so mit den gleichaltrigen Mareike Könen aus der Realschule Wittlich und Sina Hoff aus der Theodor-Heuss-Hauptschule einen Wettbewerb gewonnen. Dafür überreichten Angelika Jonas, die den Girls Day in der WTD organisiert hat, und Jürgen Schulz, Stabsleiter, Aus- und Fortbildungsbeauftragter der Dienststelle, den Mädchen Urkunden und Präsente. Darunter Bilder ihres Besuchs in der Wehrtechnischen Dienststelle, der auch aus anderen Gründen in Erinnerung bleiben wird: "Es war faszinierend, mit Computerprogrammen zu arbeiten und vor allem Panzer zu fahren", sagt Mareike. Letzteres sei auf großes Interesse gestoßen, bestätigt Angelika Jonas, die den Mädchen darüber hinaus Einblick in Umweltstation, Messtechnik, Prüfstände, Werkstätten und die innerbetrieblichen Ausbildungen zu KFZ-Mechatroniker und Elektroniker für Geräte und Systeme bot. "Erstmals hat sich eine Teilnehmerin direkt für ein Praktikum beworben", nennt Jonas einen Teil der Erfolgsbilanz, die sich in diesem Jahr durch besonders große Nachfrage auszeichnete. So, wie der Girls Day insgesamt. "Die Zahl der Teilnehmerinnen ist erneut gestiegen", sagte Beate Stoff, Leiterin des organisierenden Arbeitskreises "Mädchenarbeit", bei der Preisverleihung. Der Sinn des Tages, andere als typische Frauenberufe kennen zu lernen, werde offensichtlich deutlicher erkannt und führe zu mehr Aktivität bei Schulen, Schülerinnen und Eltern. Jede dritte von 127 angeschriebenen Schulen habe per Rückmeldung ihre Beteiligung und damit eine Mindestzahl von 1105 Schülerinnen bestätigt. Die tatsächliche Teilnehmerzahl wird aber auf 1500 geschätzt. Überwiegend Hauptschülerinnen, gefolgt von Gymnasiastinnen und Realschülerinnen, die meisten aus der Jahrgangsstufe acht, hätten sich bei mindestens 32 Angeboten in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, hauptsächlich aber im Handwerk informiert. Nachfrage-Spitzenreiter seien die Werkstätten der Handwerkskammer, Polizei- und Bundeswehrdienststellen, die WTD, sowie Fachhochschule und Universität gewesen.Ausdehnung bis nach Belgien

Erstmals habe man Schulen außerhalb des ehemaligen Regierungsbezirks Trier aus den Kreisen Cochem-Zell und Birkenfeld erreicht, auch habe es grenzüberschreitenden Austausch mit Luxemburg gegeben. An zwölf Schulen - einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr - sei das parallele Angebot für Jungen, Einblick in Sozialeinrichtungen zu gewinnen, angenommen worden. Im nächsten Jahr wird der Girls Day am 26. April stattfinden und soll bis auf die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien ausgeweitet werden. Auch die WTD will sich wieder beteiligen. Der Außenwirkung halber, vor allem aber: "Weil es in einer nicht gerade strukturstarken Region wichtig ist, Einblicke in zukunftsweisende Berufe zu geben", sagt Jürgen Schulz.

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