Vorab: Der kriminalistische "Held" in Leif GW Perssons neuestem Roman "Mörderische Idylle" ist weder sympathisch noch erfolgreich. Kriminalkommissar Evert Bäckström ist "klein, fett und primitiv, aber bei Bedarf konnte er auch listig und nachtragend sein". Insofern ist es erstaunlich, dass er den Mord an der jungen Polizeischülerin Linda aufklärt. Genüsslich las Schauspieler Jörg Mayer die trocken-humorigen Schilderungen der Protagonisten, Autor Leif Persson verschaffte den Besuchern der Akademischen Buchhandlung Interbook einen Hörgenuss auf Schwedisch. Man erfuhr auch so manches über die Kriminologie an sich, die schwedische Polizei und über die jährlich in Schweden vorkommenden Morde: Leif Persson ist nicht nur einer der führenden Krimiautoren Schwedens, sondern auch seit zwanzig Jahren Professor der Kriminologie und Medienexperte. Neben seinen bisher sechs Romanen schrieb er über zwanzig Sachbücher. Einen "Kommissar Zufall" gibt es für Leif Persson nicht, erklärte er im Gespräch mit dem TV: "Man versteht dann nur die Zusammenhänge nicht. Ein Polizist sollte den Zufall hassen!" Woher er seine Ideen bekommt? "Was man Intuition nennt, Wissen im Hinterkopf. Im Safe habe ich über 500 ungelöste Fälle!" Regelmäßig ist er im schwedischen Fernsehen: Als Experte in der dortigen Variante von "Aktenzeichen XY". In Restaurants wird er daher oft von Leuten angesprochen: "Da müssten Sie mal nachforschen..!", berichtete er lachend. Mit seinen Büchern möchte Leif Persson vor allem gute, spannende Unterhaltung bieten. So nebenbei erfährt man allerdings auch jede Menge über die schwedische Seele - und dass vielleicht gar nicht so große Unterschiede zur deutschen bestehen. Um auf die eingangs gestellten Fragen einzugehen: "Der perfekte Mord wäre vielleicht ein Giftmord, aber die sind wirklich selten", meinte Persson. Er lacht: "Oder sie bleiben unentdeckt! Ein guter Ermittler ist ein harter Typ, eher nicht sympathisch."