Erneuerbare Energien

TRIER. (gsb) Zum fünften Mal fand in Rheinland-Pfalz ein regionaler Klimagipfel statt. Dieses Mal im Casino am Kornmarkt. Informationen insbesondere zum Thema Verkehr und Energieeinsparen gab es während des ganzen Tages. Die Veranstalter waren mit der Resonanz zufrieden.

 Philipp Jakobs (links) und Björn Bottler informieren an ihrem Greenpeace-Stand Elke Eloe über das weltweite Ansteigen der Temperatur.Foto: Gabriela Böhm

Philipp Jakobs (links) und Björn Bottler informieren an ihrem Greenpeace-Stand Elke Eloe über das weltweite Ansteigen der Temperatur.Foto: Gabriela Böhm

Die Dringlichkeit kommunalen Klimaschutzes sollte am Eingangsstand der Organisation Greenpeace mit Fotos deutlich gemacht werden: Auf Bergen, die vor 100 Jahren noch mit Eis bedeckt waren, sind heute die Gletscher geschmolzen. Eine der Folgen: Das Ansteigen der Meerespegel, was auch hier gravierend wäre. Aus der Ganztags-Veranstaltung ragten neben vielen Denkanstößen, Ideen und Informationen zwei Vorträge besonders heraus, deren Inhalt für regionale Kommunen durchaus bedeutsam sein könnte. Zum einen referierte Camille Gira, Vorstandsmitglied des Kommunalen Klimaschutzbündnisses, dem auch die Stadt Trier angehört. Das Kommunale Klimaschutzbündnis beinhaltet die Verpflichtung der Kommune, ihren CO 2-Ausstoß, ausgehend von dem Wert des Jahres 1990, bis zum Jahr 2010 zu halbieren. Auch die luxemburgische 2500-Seelengemeinde Beckerich, deren Bürgermeister Camille Gira ist, gehört dem Klimabündnis an - mit höchst innovativen Ideen. Bis 2050 wird der Ort zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umstellen. "Wenn man das Ziel ernst nimmt, gibt es Möglichkeiten der Realisierung", meinte Gira. Es sei wichtig, das Thema "Energie" in die Köpfe der Leute zu bringen. "Gerade bei enger werdenden Budgets." Während im selben Zeitraum der Prokopf-Energieverbrauch in Luxemburg um drei Prozent gestiegen sei, sei er in Beckerich um sieben Prozent gesunken. Das Einsparen von Energie sei auch für die Kommune ein Wirtschaftsfaktor. "Über 50 Prozent der Gemeinde-Stromrechnung macht die öffentliche Beleuchtung aus", sagte er. Auch das Schweizer Mitfahr-Modell "Carlos" ließ Gedanken an die regionale Umsetzung aufkommen. Insbesondere in ländlichen Gebieten sei das Pilot-Projekt übertragungsfähig, erläuterte Geschäftsführer Martin Beutler. Elf interaktive "Carlos"-Säulen wurden in sieben Gemeinden auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern aufgestellt. Dort gibt der Nutzer sein Fahrziel ein, das, wie an einer Haltestelle sichtbar, auf der Säule erscheint, bezahlt und zieht sein Ticket. Vorbeikommende Autofahrer nehmen den "Anhalter" mit, häufig vernetzt mit dem öffentlichen Nahverkehr. Durchschnittlich sechs Minuten Wartezeit, geringe Gebühren, höchste Sicherheit durch Fotoaufzeichnungen biete das System. "Es haben sehr viele Bürger mitgemacht", betonte Beutler.

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