Ernstfall auf Probe

TRIER. Berufsfeuerwehr und Krankenhauspersonal haben in einer gemeinsamen Übung im Mutterhaus für den Ernstfall geprobt. Dabei wurde ein Brand in einem Teil des Gebäudes simuliert.

Hektisches Treiben herrscht vor dem Mutterhaus der Borromäerinnen. Ein unentdeckter Schwelbrand hat ein offenes Feuer in der Teeküche des Krankenhauses ausgelöst und droht auf die benachbarten Stationen überzugreifen. Besonders brisant: Unmittelbar nebenan liegt die Kinder-Intensivstation. Schnell hat das Stationspersonal erkannt, dass der Brand nicht mehr mit Kleinlöschgeräten unter Kontrolle gebracht werden kann und beginnt mit der Räumung. Während die Feuerwehr mit dem Leiterwagen von außen einen zweiten Rettungsweg sucht, evakuieren die Retter bereits die Patienten im Innern des Gebäudes. Die Krankenhaus-Einsatzleitung hat mittlerweile eine Patientensammelstelle eingerichtet und kümmert sich um die Versorgung der Verletzten. Dieses Katastrophen-Szenario ist Teil einer Notfall-Übung. Nach ungefähr einer Stunde ist der praktische Teil dieser Übung abgeschlossen. "Die Evakuierung verlief planmäßig, aber nun beginnt der theoretische Teil. Jetzt werden die Köpfe rauchen", prophezeit der Leiter "Regie" der Berufsfeuerwehr, Günther Plorin. Denn nachdem die Patienten gerettet wurden, müssen sich die Einsatzleiter über den Transport und die weitere Unterbringung der Kranken und Verletzten in benachbarten Krankenhäusern Gedanken machen. Bei der Brandschutzübung waren rund 80 Helfer der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes, des DRK-Trier-Stadt, des Malteser Hilfsdienstes Irsch und der Notfallseelsorge im Einsatz. "Dies ist der erste Test eines völlig neuen Konzeptes für die Klinikeinsatzleitung", erklärt der Beauftragte für Katastrophenschutz im Mutterhaus, Ingo Katter. Geprobt wurde mit konventionellen Tragetüchern und Fluchthauben, aber auch mit Hilfe von neuartigen Spezial-Matratzen zur Evakuierung der Patienten. Die unter jedem Krankenhausbett abgebrachten Matratzen ermöglichen es einem einzigen Retter, den Patienten zu bergen.

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