Erst der halbe Weg

Es scheint, als hätte die Stadt Trier in Sachen Sondernutzung einen Kompromiss zwischen den Notwendigkeiten der Stadtgestaltung und den Bedürfnissen von Kaufleuten, Gastronomen und Veranstaltern gefunden. Dass es Jahre dauerte, bis für notwendig befundene Änderungen in die Praxis umgesetzt werden, bleibt unbefriedigend. Aber wenn das Ergebnis am Ende konsensfähig ist, darf die Suche schon mal etwas länger dauern.Freilich nur, wenn sich das, was auf dem Papier steht, später auch als praktizierter Gestaltungswille durchsetzt. Es sollte allerdings niemand der Täuschung unterliegen, dass mit der Sondernutzungs-Satzung die dickste Kuh bereits vom Eis ist. Die noch ausstehende Gestaltungssatzung, die sich mit Fassaden, Eingängen, Werbebannern und ähnlich strittigen Themen beschäftigt, ist ein ungleich schwererer Brocken. Hier prallen die Interessen von Handel, Denkmalschutz und Stadt-Ästhetik weit härter aufeinander. Man sollte den Schwung der frisch gewonnenen Gemeinsamkeit nutzen, um auch dieses Projekt bis März auf die Zielgerade zu bringen. Denn die beste Sondernutzungs-Regelung für das, was auf dem Erdboden passiert, nutzt wenig, wenn ab Augenhöhe aufwärts alles verschandelt wird. Aber natürlich bleibt es auch dabei, dass eine praktikable Satzung nicht einfach den Status früherer Jahrhunderte zementieren kann. Intelligente Lösungen sind gefragt. d.lintz@volksfreund.de

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