Erst die Rüttelplatte, dann die Betonplombe

TRIER. Aufgemacht, reingeschaut und immer noch nicht ganz schlau geworden: Der Hohlraum unter der Windmühlenstraße gibt weiter Rätsel auf. Das Loch bleibt offen und die Fahrbahn Richtung Pauluskirche gesperrt.

Die Überreste der mittelalterlichen Windmühle, die der Verlängerung der Feldstraße ihren Namen gab, sind zwar nicht darin aufgetaucht. Aber das gestern Morgen gebuddelte Loch barg dennoch jede Menge Überraschungen. Auf einer Fläche von 20 Quadratmetern gingen Tiefbauamts-Mitarbeiter fast zwei Meter in den Untergrund. Dort, wo ein unterirdischer Hohlraum zu einer Absackung der Fahrbahn geführt hat, bot sich ein abenteuerliches Bild: ein mutmaßlicher ehemaliger Keller, durchzogen mit einer Luftschutzmauer aus dem Zweiten Weltkrieg, zwischendrin Sandsteinbrocken sowie reichlich Bauschutt und Abfälle wie eine Kabeltrommel, Plastikschläuche, Eimer, Autoreifen und Dutzende kaputter Flaschen. Für Tiefbauamts-Chef Martin Bismor ein klarer Fall: Beim Abriss der Häuser, die vor rund 30 Jahren der Verbreiterung der Windmühlenstraße weichen mussten, verfüllten die Bauleute die Keller mit Schutt. Der aber erwies sich als nicht tragfähig genug, und als die Kellergewölbe unter der Verkehrsbelastung nachgaben, krachte alles in sich zusammen. So weit nichts Ungewöhnliches; aber das Ausmaß des Reparaturbedarfs stand auch gestern bei Feierabend noch nicht fest. Heute Vormittag will das Tiefbauamt mittels Bagger und Rüttelplatte herausfinden, wie viel verdichtungsfähiges Material in der Grube bleiben kann. Den Rest bis zum Straßen-Unterbau soll zu Beginn kommender Woche eine Betonplombe füllen. Bis mindestens Mitte der Woche muss der Süd-Nord-Verkehr, darunter Sanitätsfahrzeuge aus Richtung Mutterhaus und der Römer-Express auf Altstadt-Rundfahrt, die rund 100 Meter längere Umleitung über Salvianstraße und In der Olk zur Böhmerstraße fahren. Die Kosten, die das Baudezernat für die Reparatur aufbringen muss, lassen sich nur grob schätzen. Tiefbauamts-Chef Bismor geht von "etwa 5000 Euro" aus.

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