Erst klingelts, dann fehlt das Geld

TRIER. (red) Eine Vielzahl von Wohnungseinbrüchen und Trickdiebstählen in der Trierer Innenstadt sollen ein 27-jähriger Mann und seine 28-jährige Ehefrau begangen haben.

Zuerst klingelten die Einbrecher an der Eingangstür, dann räumten sie die Wohnung aus: Das soll nach Angaben der Polizei die Masche eines aus Serbien-Montenegro stammenden Ehepaars gewesen sein, das unter Verdacht steht, gemeinsam mit seinen Kindern auf Diebestour gegangen zu sein. Wurde auf das Klingeln an der Wohnungstür geöffnet, sollen die Verdächtigen um Essen oder Geld gebettelt haben. Zweimal soll das Paar mit seinen Kindern nach Angaben der Polizei von Wohnungseigentümern nach Einbrüchen angetroffen worden sein. Es habe aber nicht mehr festgenommen werden können. Aufgefallen war den Ermittlern, dass bei Anzeigen von Einbrüchen häufig ein ausländisches Paar mit Kindern erwähnt wurde, das in der Nähe der Tatorte gesehen worden war. Die veröffentlichte Beschreibung brachte der Kriminalpolizei erste Hinweise auf den 27-jährigen Mann und die 28-jährige Frau, die sich seit Mitte April mit ihren Kindern in Trier aufhalten. Ende Mai wurde der Mann wegen konkreter Verdachtsmomente festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft.27-jähriger Mann in Untersuchungshaft

Seit der Festnahme haben die Ermittler zahlreiche Zeugen befragt und ihnen Fotos vorgelegt. Sie halten den 27-Jährigen und seine Ehefrau in mindestens 16 Fällen für dringend tatverdächtig. Die beiden leugnen die Taten aber. Bei den Verdächtigen wurde jedoch - so die Polizei - ein Kinderwagen sichergestellt, der aus einem Hausflur in Trier-Nord entwendet worden war. Insgesamt wurden bei den Straftaten Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von schätzungsweise 20 000 Euro erbeutet. Außer den Wohnungseinbrüchen in der Innenstadt werden dem Paar ein Einbruch in das Pfarrhaus St. Martin und Trickdiebstähle in Geschäften zur Last gelegt. Bei den Trickdiebstählen suchten die Täter kleine Geschäfte auf und lenkten die allein arbeitenden Verkäuferinnen ab, so dass sie unbemerkt Geldbörsen aus abgelegten Handtaschen entwenden konnten. Die Ermittler nehmen an, dass weitere Einbrüche oder Diebstähle auf das Konto der Verdächtigen gehen könnten. Möglicherweise seien Taten deshalb nicht angezeigt worden, weil sich die Opfer den Verlust von Bargeld oder Schmuck nicht erklären konnten. Auffallend sei an vielen Tatorten gewesen, dass die Diebe gezielt, aber vorsichtig nach Geld und Schmuck gesucht und dabei kaum merkbare Veränderungen hinterlassen hätten. Die Polizei bittet Geschädigte, die noch keine Anzeige erstattet haben, sich unter Telefon 0651/9779-2255 oder -2290 zu melden.

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