Erst wetteifern, dann abduschen

Trier-Irsch · Bloß keinen Regen, wünschen sich die Macher von Freiluftveranstaltungen. Dass es mal zu heiß werden könnte, bleibt in unseren Gefilden eher die Ausnahme. Nicht so am Sonntag, wo beim Zehnkampf der Trierer Löschzüge alle nur den Schatten suchten.

Trier-Irsch. "Halt drauf, mach schon, lass laufen", feuern die Umstehenden die Läufer mit dem roten Doppelhelm auf dem Kopf frenetisch an. Die Aufgabe: Im oberen Helm befindet sich Wasser, das über einen Parcours möglichst ohne Verlust in einen Bottich gekippt wird. Am Ende wird die Füllmenge gemessen. Die Mannschaft mit dem größten Volumen gewinnt.
Spaß statt Anstrengung


Ursprünglich zehn Aufgaben sollte es für jedes Team geben, bei der siebten Auflage des gemischten Zehnkampfs der Trierer freiwilligen Feuerwehren (je fünf Teilnehmer von Jugendwehr und Erwachsenenwehr). Doch angesichts der extrem hohen Temperaturen bei der anhaltenden Hitzewelle waren drei Übungen gestrichen worden. Bei den übrig gebliebenen sieben ging es weniger um Kraftanstrengung als um den Spaßfaktor.
Beispiel Erbsenschlagen. Die kleinen Früchte kommen aus einem Rohr gepurzelt und müssen mit einem Hammer zerschlagen werden. Kein leichtes Unterfangen. Die Erbsen rollen schneller, als man meint. Ein paar Meter weiter im Trier-Irscher Burggelände üben sich die Teams im Leinenbeutel-Weitwurf. Die Schwierigkeit hier ist nicht unbedingt die Weite, sondern, dass ein Behälter getroffen werden soll. Je kleiner das Gefäß (z.B. ein Eimer), desto höher die Punktezahl.
Gleich auf Anhieb klappt es bei Jasmin Theis. Ihre erfolgreiche Devise: "Gucken, zielen, werfen. Es war eher Glück, dass ich getroffen habe", sagt die 14-Jährige von der Jugendwehr Kürenz ganz bescheiden. "Ich hab' auf unseren Jugendfeuerwehrwart gezielt, weil der hinter der Kiste stand", verrät Niklas Wilhelm (15) sein Erfolgsrezept mit einem weiteren Kisten-Treffer.
Ann-Katrin Wasniewski (13) hat eine andere Lieblingsdisziplin. Sie übt sich an einer Station an den verschiedenen Knotentechniken der Feuerwehr. "Mein Vater war Jugendfeuerwehrwart und hat mir die verschiedenen Kniffe beigebracht", erklärt sie.
Beim "Armaturenpuzzle" geht es darum, eine vorgegebene Figur aus schraubbaren Feuerwehrgegenständen nachzubauen. Das Team hat eine Minute Zeit, um die Aufgabe auf einem Foto visuell zu erfassen. In drei Minuten muss es die Figur dann aus dem Kopf zusammenschrauben.
Trotz Sahara-Bedingungen hatten die Teilnehmer mächtig Spaß, zumal sie sich zwischendurch immer mal wieder unter einer Wasserwand abkühlen konnten. Die fleißigen Helfer um Löschzugführer Reinhard Berg hatten die Aufgaben außerdem so positioniert, dass es schattige Abschnitte gab.
Zehn gemischte Teams waren gemeldet. Am Ende blieben jedoch nur vier Mannschaften übrig. Die Absagen seien wohl den enormen Temperaturen geschuldet oder aber es hätten sich kurzfristig andere Verpflichtungen ergeben, mutmaßt Stadtjugendfeuerwehrwart Kai Wollscheid, etwa durch den Großeinsatz infolge der Hitze am Sonntag beim Chorfestival im Trierer Dom (der TV berichtete).
Extra

Am späten Sonntagnachmittag wurden die Sieger gekürt: 1. Gemischte Mannschaft Löschzüge Kürenz und Ehrang (61 Punkte, von 70 möglichen), 2. Team Pfalzel (60), 3. Team Biewer (60, nach Zusatzaufgabe um den zweiten Platz), 4. Team Trier-Irsch (59 Punkte). Stadtjugendfeuerwehrwart Kai Wollscheid ehrte den langjährigen Jugendfeuerwehrwart Dirk Molitor mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz. LH

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