Erste Hilfe für die Seele

Bei der ersten Tagung der ökomenischen Notfallseelsorge im Raum Trier tauschen sich 30 Mitarbeiter über ihre Einsätze aus. In der neuen Satzung betonen die Seelsorger ihre gesellschaftliche Funktion als Ersthelfer für Angehörige von Unfallopfern.

Trier. (red) Rund 30 Mitarbeiter der ökumenischen Notfallseelsorge von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz sind in Trier zusammen gekommen. Sie berieten den aktuellen Stand der Notfallseelsorge im Raum Trier, tauschten sich über vergangene Einsätze aus und unterstrichen die Notwendigkeit einer engeren Vernetzung. Mittlerweile arbeiten 17 evangelische und katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg in der ökumenischen Notfallseelsorge. Die Zahl ihrer Einsätze wächst stetig, da das Bewusstsein für den Bedarf an Notfallseelsorge und die Zahl an schweren Unfällen steigen.

"Ich finde es schön, dass wir heute darüber reden können, wie wir uns vernetzen und die Hilfe für die Menschen sicherstellen können", begrüßte Peter Winter, Mitglied im Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Trier und selbst Notfallseelsorger im Kreis Birkenfeld, die Teilnehmer. "Notfallseelsorge gehört zu einer Kirche der Zukunft dazu, die mitgestalten will an einer Kultur des Helfens", hob Pfarrer Christoph König hervor. Der Trierer Notfall- und Krankenhauspfarrer ist seit dem 18. November auch Koordinator der ökumenischen Notfallseelsorge im Raum Trier.

Die Notfallseelsorge arbeitet schon seit zehn Jahren im Raum Trier. Anfangs vor allem als psychosoziale Einsatznachsorge für die Feuerwehr gedacht, liegt ihr Schwerpunkt heute mehr auf der akuten Begleitung Angehöriger. "Sie sind gut für die Menschen, die direkt betroffen sind. Sie sind auch gut für die Einsatzkräfte", würdigte Georg Bernarding, Bürgermeister der Stadt Trier, den Dienst der Seelsorger.

"Wenn ich Ihren Utensilientisch sehe, wird deutlich, wie viel sich da getan hat. Ich danke Ihnen dafür", sagte Bernarding. Das Material der Notfallseelsorger ist vielfältig: Teddybären für traumatisierte Kinder, Kerzen für begleitende Rituale und violette Einsatzjacken mit dem "Notfallseelsorge"-Schriftzug gehören dazu.

Die frisch unterzeichnete Satzung der ökumenischen Notfallseelsorge im Raum Trier führt eine lange Liste der Einsatzgründe auf. Eines der wichtigsten Einsatzgebiete in der Notfallseelsorge habe gesellschaftlich-mahnende Wirkung, sagte Müller-Lange: "Das geben wir in die Gesellschaft immer wieder zurück. Wir müssen ermöglichen, dass Angehörige sich von ihren Verstorbenen verabschieden können."

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