Ertrunken im Putzeimer

"Bei Zuruf Mord" hieß es am Freitag im kleinen Saal der Trierer Tufa. Vier junge Frauen improvisierten in zwei Stunden einen irrwitzigen Krimi von der Tat bis zur Aufdeckung.

 Die Tatverdächtige Ingeborg (Indra Schaub) jodelt gerne, ebenso wie das Opfer Tina Schlüpfer. Komissarin Paneslowski (Karin Nossem)versucht hier gerade, das Jodeln zu erlernen. TV-Foto: Mandy Radics

Die Tatverdächtige Ingeborg (Indra Schaub) jodelt gerne, ebenso wie das Opfer Tina Schlüpfer. Komissarin Paneslowski (Karin Nossem)versucht hier gerade, das Jodeln zu erlernen. TV-Foto: Mandy Radics

Trier. "Bei Zuruf Mord" ist nicht nur der Titel des Improvisations-Theaterstücks im kleinen Saal der Tufa. Das Publikum darf tatsächlich einfach per Zuruf die Handlung mitbestimmen. Als Opfer bestimmen die Zuschauer an diesem Abend Karin Nossem, die dazu auch noch die Rolle der Komissarin übernimmt.

Ein Bügeleisen und drei Verdächtige



Auch dabei hilft ein Zuschauer aus: Während die Komissarin ermittelt, spielt Zuschauer Armin die Leiche. Als Belohnung gibt es eine Tüte Gummibärchen.

Durch Zurufe des Publikums heißt das Opfer schließlich Tina Schlüpfer, ist 26 Jahre alt und jodelt gern in seiner Freizeit. Dann geht es "Schlag auf Schlag". Der Tod stellt sich mithilfe eines Zettelchens ein.

Darauf hatte das Publikum vor Beginn verschiedene Arten, jemanden zu ermorden, gekritzelt. Die letztliche Todesursache: Das Opfer stolpert über das Kabel eines Bügeleisens und ertrinkt im daneben stehenden Putzeimer. Gefunden wird die Leiche im Trierer Dom.

Der verrückte Mord muss nun von Komissarin Helga Paneslowski und deren Assistentin Frau Dietrich gelöst werden. Drei Verdächtige gibt es: Frau Wachtel, die nicht will, dass ihre Tochter am Jodelunterricht des Opfers teilnimmt. Brigitte Dinkel, die unbedingt anstatt des Opfers auf Klassenfahrt nach Hawai will, und die Jodlerin Ingeborg, die Angst vor der Jodel-Konkurrenz des Opfers hat.

Motive haben alle drei Verdächtige.

Spontan trotz monatelangem Proben



Doch spontan und unverhofft wie das ganze Stück entpuppt sich schlussendlich Frau Wachtel als Täterin, denn schließlich sei "das Jodeln der Anfang alles Schlechten".

Ein wirklich schwieriger Fall, der von den Mitgliedern des "SponTat-Theaters" - Karin Nossem, Hannah Swoboda, Karin Jostock und Indra Schaub - gekonnt und mit unglaublich viel Witz improvisiert wird.

Um das etwa zwei Stunden lange Stück bühnenreif zu machen, haben sie drei Stunden pro Woche und insgesamt vier Monate geprobt. Hannah Swoboda erklärt das Geheimnis des Stücks: "Man kann sich unser Theater immer wieder anschauen, weil es jedes Mal wieder neu und einzigartig ist. Es ist eben einfach spontan."

Wer sich den Impro-Krimi anschauen will, kann das am 25. Oktober, 20 Uhr, oder am 26.Oktober als Matineé um 11 Uhr im kleinen Saal der Tufa. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.

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