Es funkte beim Tanz

TRIER. (jj) Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten am Samstag Amalie und Emmerich Schiff aus Trier-West.

Im März des Jahres 1942 liefen sich Amalie und Emmerich Schiff in Bad Schachen am Bodensee bei einer Tanzveranstaltung erstmals über den Weg. "Was ist das für ein eingebildeter Gockel, dachte ich damals, als Emmerich in seiner Unteroffiziersuniform das Tanzlokal betrat", erzählt die heute 85-jährige Amalie. "Außer ein paar flüchtigen Blickkontakten tat sich an diesem Abend nichts, keiner hatte den Mut, den anderen anzusprechen oder gar zum Tanz aufzufordern", ergänzt Emmerich Schiff (88), der zu dieser Zeit als Ausbilder bei einer Scharfschützenkompanie in Hohenfels diente. Wie das Schicksal so spielt, trafen sich die beiden eine Woche später durch Zufall wieder. "Ich nutzte nun die Gunst der Stunde, fragte Amalie nach einer Straße im Ort, die ich nicht kannte und bat sie, mir den Weg dorthin zu zeigen, was sie auch gerne tat", sinniert Emmerich Schiff. "Da kamen wir uns näher, und es dauerte nicht mehr lange, bis mich Emmerich das erste Mal küsste", erzählt Amalie und errötet noch heute. Von diesem Zeitpunkt an traf sich das junge Paar regelmäßig. Am 10. Juli 1944 gaben es sich in Gergweis das Jawort. Als sich der Krieg dem Ende nährte, wurde der Scharfschützenausbilder Emmerich Schiff an die Front nach Italien abkommandiert. Später geriet er bei Rimini in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Herbst 1945 nach Bayern zu seiner Frau und der im März geborenen Tochter Sieglinde heimkehrte. 1946 ließ sich das Paar in Emmerichs Heimat in Trier-Euren nieder, wo der gelernte Polsterer 1948 eine Anstellung im Bundesbahn-Ausbesserungswerk fand. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung 1974. Heute kann das Jubelpaar auf zwei Töchter und zwei Enkel zurückblicken. Oberbürgermeister Helmut Schröer überbrachte die Glückwünsche der Stadt und des Ministerpräsidenten. Für den Stadtteil gratulierte Ortsvorsteher Helmut Kress.

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