"Es geht nicht ums Abschneiden"

EHRANG. (gsb) "Kinder bewegen sich zu wenig!" Das gilt jedenfalls nicht für 130 Sportlerinnen des Turnvereins Ehrang. Vier von ihnen und eine Mutter nahmen beim Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin teil – in ihrer Altersstufe waren sie die einzigen aus Trier unter 150 000 Teilnehmern.

Vor neun Jahren wurde die erste Turngruppe in Ehrang von Übungsleiterin Anne Bohr gegründet. Mittlerweile sind es neun Gruppen geworden, die Nachfrage ist groß. Daher ist zum Kinder- und Jugendlichenturnen noch Tanz/Aerobik für Mädchen, Volleyball und jüngst Jiu-Jitsu dazu gekommen. "Wir könnten noch mehr machen, wenn wir mehr Übungsleiter hätten", sagt Bohr. Auch ihre zwei Töchter betreuen als Übungsleiterinnen die Turnbegeisterten. Aus Simone Bohrs Leistungsriege fuhr eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen vom nach Berlin. Wettkampferfahrungen haben die Sportler. Das sei gut für den Zusammenhalt, sind sich Susanne Adams und Jenny Hübsch einig. Die 14- und 15-jährigen Mädchen sind voll des Lobes, wenn sie von ihrem Verein sprechen. Es kämpfe niemand gegeneinander, die Gemeinschaft sei gut. Der Aufenthalt beim Deutschen Turnfest in Berlin sei ein Erlebnis gewesen. Unterbringung in einer abrisswürdigen Schule, Besuch im Filmstudio Babelsberg, ein Tanzauftritt auf großer Bühne, die beeindruckende Abschlussveranstaltung mit symbolisiertem Mauerfall vor 6000 Zuschauern im Olympiastadion. Drei Tage wurden für den so genannten Wahlwettkampf in vier verschiedenen Disziplinen wie Geräteturnen und Leichtathletik angesetzt, berichtet Bohr. Das Ergebnis von insgesamt drei Stunden wöchentlichen Trainings: Susanne Adams, Linda Lorig sowie Jaqueline, Katrin und Sara Eschmann haben in Berlin Plätze im guten Mittelfeld belegt. "Es ging nicht ums Abschneiden", stellt Susanne Adams beim Gespräch in der Ehranger Turnhalle klar, "sondern nur ums Dabei sein." Das Training sei eine Unterstützung für den Schulsport. Während sie spricht, machen die anderen unter Anleitung von Simone Bohr bei Ethno und Rap Aufwärmübungen. Die Stimmung ist gut, es wird viel gelacht. Ältere Turnerinnen "helfen als Helfer", lobt Bohr. Drei machen bereits den Jungvorturner, die Vorstufe zum Übungsleiter. "Wir haben einen Aufschwung erfahren", sagt Bohr.

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