Es ist viel "Los" in Trier-Nord

TRIER-NORD. Verschönerung der Wohnumgebung, Kurse zur Arbeitsmarktintegration und ein Kunstwerk für den Nells Park: In Trier-Nord läuft momentan – genau wie in Trier-West und Ehrang – eine Vielzahl von "Los"-Projekten.

 Viele Realschul-Abgänger in Ehrang haben Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche.TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Viele Realschul-Abgänger in Ehrang haben Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche.TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Die Mikroprojekte "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (Los) laufen in Trier-Nord bereits in der vierten Runde; gerade hat die lokale Koordinierungsstelle unter Leitung von Achim Hettinger mitgeteilt, dass es auch eine fünfte geben wird. Der Europäische Sozialfonds und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellen erneut Gelder für Mikroprojekte zur Verfügung. Diese sollen etwa der Berufsorientierung und -vorbereitung benachteiligter Gruppen dienen: "Soziale und beschäftigungswirksame Potenziale vor Ort" sollen aktiviert werden.Schönheitskur für den Beutelweg

In Trier-Nord berichteten Einrichtungen jetzt über den aktuellen Stand ihrer Projekte. So wurde im Herbst rund um die Ambrosiusstraße und den Beutelweg das Wohnumfeld gestaltet. Träger des Projekts ist die WoGeBe (Wohngenossenschaft Am Beutelweg e.G.). Anja Meine berichtet: "Wir haben einen Landschaftsgärtner hinzugezogen und Qualifizierungsmodule angeboten." Neun Frauen haben mitgemacht, eine wurde bereits in Arbeit vermittelt. Auch über das Projektende hinaus soll die Wohnumgebung gepflegt werden. Stadtteilmanagerin Maria Ohlig ergänzt: "Das ist ein sehr gutes, nachhaltiges Projekt für den Stadtteil, eine Ergänzung zu den Wohnungsbaumaßnahmen und der ‚Sozialen Stadt'." Der Jugendmigrationsdienst führt derzeit eine Bedarfs- und Bestandsanalyse für Migranten durch. Christiane Nels berichtet: "Es wurden bereits 20 Einrichtungen und 30 Familien befragt." Dabei ging es etwa um Sprache, Beruf sowie Kinder und Jugendliche. Von den Einrichtungen wollte man wissen, ob Migranten als Klienten oder im Konzept eine Rolle spielen, ob es Mitarbeiter mit Migrationshintergrund gibt. Für die kommenden Monate ist ergänzend eine Firmenbefragung vorgesehen. Der Ausländerbeirat in Trier bietet das stadtteilübergreifende Los-Projekt "Alphabetisierungskurs" an sowie ein Projekt zur Arbeitsmarktintegration, für das noch Teilnehmer gesucht werden. "Der Alphabetisierungskurs läuft sehr gut", berichtet Eva Kiehn. "Wir haben neun Teilnehmer, davon sieben Frauen." Auch in Trier-Norder Schulen laufen Los-Projekte; so bietet die Medard-Schule eine "Schrottwerkstatt" an unter dem Motto "Die Zukunft schmieden". Die Geschwister-Scholl-Hauptschule schafft ein Jobcafé und Schülerbüro. "Momentan wird der Klassenraum mit neuer Küchenzeile hergerichtet", sagt Schulleiter Hans-Rüdiger Barbian. "Die Schüler sind für den Pausenverkauf und für Festivitäten zuständig." Die erste Aktion bei der Jugendkonferenz sei gut verlaufen. Das Bürgerhaus Trier-Nord schickt Jugendliche in den Nells Park: "Wir gründen eine Firma und möchten im Nells Park ein Kunstobjekt errichten", sagt Leiter Bernd Weihmann. "Wir kooperieren mit einer hiesigen Künstlerin und einem Pädagogen." Weitere Trier-Norder Los-Projekte: Die "Problemlösewerkstatt für Langzeitarbeitslose" des Ex-Hauses, "Neue Perspektive Selbstständigkeit" von Unternehmensberaterin Beate Gores zur Existenzgründerplanung und Konzepterstellung sowie Workshops der "ProFamilia" an den beiden Trier-Norder Hauptschulen zur Bewusstseinsbildung der Jugendlichen. Michael Scharz erläutert: "Es geht beispielsweise um Rollenbilder und um die Berufswahl.

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