Trier. Aufklärung ist ebenso wichtig wie Beratung. Die ersten HIV-Tests wurden im Gesundheitsamt Trier-Saarburg bereits 1985 durchgeführt. Zwei Jahre später wurde die Aids-Beratung offiziell als Modell der Bundesregierung auf Betreiben der damaligen Gesundheitsministerin Rita Süssmuth aus der Taufe gehoben. Je zwei Sozialarbeiter und Ärzte übernahmen damals eine Aufgabe, die an Wichtigkeit bis heute nicht nachgelassen hat. "Die Menschen kommen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Ängsten hierher", sagt Barbara Detering-Hübner, die im November ebenfalls 20 Jahre in der Beratungsstelle arbeitet. "Es ist niemals verlorene Zeit, die man sich für die Beratung nimmt." Denn neben der Information über den HIV-Antikörpertest sind auch psychotherapeutische Gespräche und das Aufzeigen von Wegen bei einer Infektion Teil der Arbeit.Bis Mai vier positive Befunde

In den vergangenen Jahren zeigte die Statistik bei jährlich 1000 Tests zwei bis vier Ergebnisse mit positivem Befund. Trotz kontinuierlicher Aufklärungsarbeit, funktionierender Kooperation mit sozialen und kirchlichen Einrichtungen sowie der Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werks sind "bis Mai 2007 von 418 Tests bereits vier positive Befunde" zu verzeichnen. Der Anstieg der Erkrankungen entspreche dem bundesweiten Trend ebenso wie häufiger auch andere durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten registriert würden, so Detering-Hübner. "Dass die Gefahr sich anzustecken immer noch besteht und es jeden treffen kann, daran denken viele, vor allem junge Menschen nicht mehr." Die Infektion kennt keine Grenzen. Zwar gibt es Fortschritte in Forschung und Therapie, heilbar sind HIV und Aids aber immer noch nicht.