Es kann nur einen geben

Er ist noch gar nicht da und sorgt schon für Ärger: UBM-Fraktionschef Maximini will den im Brunnenhof geplanten Weihnachtsmarkt untersagen lassen. Am Montag behandelt der Stadtvorstand das Thema.

 …und das nicht nur zur Sommerzeit: Die Brunnenhof-Pächter wollen ihre Fläche (rechts im Bild) auch im Advent gastronomisch nutzen und Holzhütten aufbauen. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

…und das nicht nur zur Sommerzeit: Die Brunnenhof-Pächter wollen ihre Fläche (rechts im Bild) auch im Advent gastronomisch nutzen und Holzhütten aufbauen. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Trier. "Entsetzt" war UBM-Fraktionschef Manfred Maximini, als er am Donnerstagabend im Baudezernatsausschuss so quasi nebenbei erfuhr, dass der Brunnenhof vom 28. November bis 31. Dezember erstmals Schauplatz eines Weihnachtsmarktes sein soll.

Noch am selben Abend schrieb er einen geharnischten Brief an OB Jensen und forderte, diesen "unhöflichen Akt" gegenüber den Betreibern des traditionellen Weihnachtsmarktes auf Hauptmarkt und Domfreihof zu untersagen.

Stadtvorstand berät am Montag



Das Thema ins Rollen gebracht hatte eine Anfrage der Grünen, die um Aufklärung darüber baten, wer im Rathaus denn überhaupt für die Nutzung des Brunnenhofs zuständig ist. Ihrer Meinung nach würden Gestaltungs- und Nutzungsvorgaben durch die Pächter der Brunnenhof-Gastronomie permanent missachtet. Dafür könnte auch der geplante "Weihnachtsmarkt" ein Beleg sein. Der bewegt sich nach aktuellem Stand in einer Grauzone zwischen amtlichem Zuständigkeitsdickicht und Fehlinformation. Maximini verbreitete gestern wacker die Mär, die Tourist-Information (TIT) habe die Federführung beim Brunnenhof-Weihnachtsmarkt und OB Jensen als TIT-Vereinschef hintertreibe somit den "richtigen" Weihnachtsmarkt. Doch die Gemengelage stellt sich viel komplizierter dar. Initiatoren und Veranstalter sind die Brunnenhof-Gastronomen Alex G. Kieffer und Jürgen Laux, und beim Innenhof des Simeonstifts, Domizil des Stadtmuseums und der TIT, haben alle vier städtischen Dezernenten mitzureden.

Mitpächter Kieffer versteht die Aufregung nicht: "Wir wollen auf unserer konzessionierten Fläche sieben weihnachtlich dekorierte Holzhütten und Tannenbäume aufstellen, um den im Winter mausetoten Hof zu beleben und attraktiv zu machen." Für ihn und Compagnon Laux sei das auch eine wirtschaftliche Überlebensfrage.

Gemeinsam mit dem Restaurant Schlemmereule und dem Ayler Weingut Margarethenhof wolle man ausschließlich Speisen und Getränke anbieten; die TIT sei mit einem Glühviez-Ausschank mit von der Partie. Kieffer: "Das ist doch keine Konkurrenz zum Angebot auf Hauptmarkt und Domfreihof."

Das sieht auch Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf auf TV-Anfrage so. Das Problem sei die Bezeichnung: "Es gibt nur einen Weihnachtsmarkt in Trier, und daran ist nicht zu rütteln." Der Stadtvorstand wolle am Montag klären, ob es das Jahresendzeit-Hüttendorf mit Speisen- und Getränkeverkauf geben wird. Kieffer zeigt sich kompromissbereit: "Wenn es eine Frage der Terminologie ist, dann können wir das Kind gerne anders nennen."

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