Etwas Einmaliges am Leben erhalten

TRIER. Sie ist einmalig in Trier, ihr Zustand jedoch eine Schande. Um die Aulaorgel des Max-Planck-Gymnasiums wiederzubeleben, hat sich ein Förderverein gegründet.

DieFachleute kommen ins Schwärmen, wenn sie von der historischenAulaorgel des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) sprechen. Welche Schulekann schon von sich behaupten, eine eigene Orgel vonunschätzbarem Wert zu besitzen? Das Trierer Gymnasium bildet dieAusnahme. Das historische Instrument befindet sich allerdings ineinem desolaten Zustand. Die Orgel kann nicht mehr gespieltwerden - und das bereits seit Jahren. Bereicherung für das Trierer Musikleben

Um das zu ändern, kam Studienrat Michael G. Tenschert die Idee, den "Verein zur Wiederbelebung der historischen Aulaorgel des Max-Planck-Gymnasiums Trier" zu gründen. Der Förderverein gab sich eine Satzung und wählte folgenden Vorstand: Dieter Hechler (Trier) ist Vorsitzender, Michael G. Tenschert (Korlingen) Geschäftsführer, Ingrid Nilles (Trier) Schatzmeisterin, Jochen Lorenz (Klüsserath) Schriftführer und Herbert Schwarte (Trier) Beisitzer.

Das Restaurierungs-Projekt wird eine große finanzielle Kraftanstrengung verlangen, das steht für Tenschert fest. Auf einen bestimmten Betrag will er sich jedoch noch nicht festlegen. "Nur aus den Mitgliedsbeiträgen lässt sich die Renovierung nicht finanzieren", sagt Dieter Hechler. Das ist nachvollziehbar bei einem Jahres-Mitgliederbetrag von 20 Euro für Erwachsene und zehn Euro für Schüler.

Erbaut wurde die Aulaorgel in den Jahren 1913/1914 von der weltbekannten Firma Johannes Klais in Bonn. Erhalten geblieben ist - trotz starker Verschleißerscheinungen - eine Rarität: Ein Doppelfaltenbalg von 2,50 Meter mal 1,10 Meter.

Sowohl Orgel als auch Aula sollen zu einer Bereicherung für die ganze Stadt werden. Geschäftsführer Tenschert schweben Schulkonzerte, Schulgottesdienste und kirchenmusikalische Veranstaltungen vor. Auch Orgeltage am MPG sind für Tenschert mit dem Förderverein keine Zukunftsmusik mehr. Ein Zusammenspiel mit der Welschnonnenkirche kann er sich ebenfalls vorstellen.

"Die MPG-Orgel ist eine ganz wichtige Orgel, die die Orgellandschaft in der Stadt belebt. Im Moment ist es ein Jammer, dass sie als Ruine da steht", sagt Domorganist Josef Still. Erfreulich sei aber, dass nun ein entscheidender Anstoß gegeben wurde, um die Orgel wieder zum Klingen zu bringen. Mit ihr könne das Musikleben in der Stadt bereichert werden. Das Einmalige an der MPG-Orgel sei, dass sie aus einer Zeit stamme, aus der keine Orgel mehr in Trier existiere. Die Treveris-Orgel ist der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Ein ähnliches Schicksal scheint der MPG-Orgel erspart zu bleiben.

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