Euren im Krieg

EUREN. (api) Oft verdrängt, doch nie vergessen - mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs beschäftigt sich Rudolf Albergs Roman "Ewen in Krieg und Frieden". Zum Jahrestag des Kriegsendes präsentierte er es in der Reihe "Literatur in Trier".

Es war ein symbolträchtiger Zeitpunkt: Am 8. Mai, genau 58 Jahre nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands, versammelten sich Eurener Heimatinteressierte zu der vom Literaturcafé des Palais e. V. organisierten Lesung im Bauernsaal der Grundschule. Auf rund 520 Seiten beschreibt Rudolf Alberg das Geschehen von trivialen Alltagsbegebenheiten bis hin zu den Kriegserfahrungen fiktiver Personen. Die reale Kulisse des fiktiven Geschehens ist das Dorf "Ewen" alias Euren. In den einzelnen, nach Mosaiktechnik aufeinander folgenden Kapiteln gibt es keine durchgängigen Helden. Alberg veranschaulicht das dörfliche Zusammenleben unter der Nazi-Herrschaft anhand von fünf Hauptfiguren. Dabei handelt es sich um einen kleinen, verbohrten, idealistischen und unbestechlichen Nazi. Ferner einen Halbwüchsigen, einen die Geschehnisse reflektierenden Arzt, den Ortspfarrer und eine jüdische Familie. Sie begleitet Alberg bis vor die Tore des Konzentrationslagers Auschwitz. Manche Szenen des Buches beruhen auf den Kindheitserfahrungen des 67-jährigen Autors. Er wurde in Euren geboren und ging dort zwei Jahre lang zur Schule. Auch an die Erzählungen seines Vaters kann er sich noch erinnern. Das aber reichte Alberg nicht. "Ich habe mit dem Heimatgeschichtsforscher Adolf Welter zusammengearbeitet, habe jegliche Dokumente über Euren in der Zeit gesichtet und mit einheimischen Zeitzeugen gesprochen", berichtet er. Sein Ziel sei gewesen, den Roman so authentisch wie möglich wirken zu lassen. Welter betont, dass die Handlung seines Buchs fiktiv, aber realistisch ist. Dass das stimmt, merkten die Besucher schnell: So mancher fand sich in dem Buch wieder. "Ewen in Krieg und Frieden" von Rudolf Alberg ist bei Éditions Trèves erschienen und im Buchhandel erhältlich.

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