Extremsportler verunglückt

Bestürzung und Trauer in Traben-Trarbach: Tim Weinmann, einer der bekanntesten Extrem-Wildwasser-Kajakfahrer, ist bei einem Wettbewerb in den Tiroler Alpen tödlich verunglückt.

 Trauer um Tim Weinmann: Der junge Kajaksportler verunglückte in den Tiroler Alpen tödlich. TV-Foto: Archiv/Holger Teusch

Trauer um Tim Weinmann: Der junge Kajaksportler verunglückte in den Tiroler Alpen tödlich. TV-Foto: Archiv/Holger Teusch

Traben-Trarbach/Augsburg. (sim) Vor knapp drei Wochen noch berichtete der Trierische Volksfreund unter der Überschrift "Mit Booten auf Berge" über den in Traben-Trarbach aufgewachsenen und seit sechs Jahren in Augsburg lebenden Extrem-Sportler Tim Weinmann. Tim Weinmann war in der europäischen Wildwasser-Szene sehr bekannt, er organisierte internationale Wettbewerbe und machte sich auch außerhalb des Wassers einen Namen als Förderer des Kanusports. Tim Weinmann ist am Donnerstag vergangener Woche bei einem Kajak-Wettbewerb in den Tiroler Alpen tödlich verunglückt. Seine Leiche wurde nach einer großen Suchaktion erst am Sonntag, etwa 200 Meter unterhalb der Unglücksstelle am Eingang zur Heiligkreuz-Schlucht, geborgen. Der 25-Jährige war zuletzt am Donnerstag gesehen worden, wie er im Ventertal (nahe des Ötztals) ohne sein Boot abtrieb. Bis Sonntag hatten Bergretter, Feuerwehren und Paddel-Kameraden mit Unterstützung zweier Hubschrauber die Ufer des Wildbaches abgesucht. Tim Weinman war mit zwei anderen erfahrenen Paddlern auf der Venter Ache unterwegs. Es wird vermutet, dass er bei einer Kenterung Steinkontakt hatte, die Orientierung verlor und unter Wasser verklemmte, noch bevor ihn die nacheilenden Mitfahrer erreichen konnten. Erst im Juli war ein deutscher Kajak-Fahrer auf dem schwierig zu befahrenden Fluss tödlich verunglückt. Tim Weinmann galt als besonnener Paddler, bei dem die Sicherheit stets oberste Priorität hatte. Auf der Online-Seite der Fachzeitschrift "Kanu-Magazin" heißt es: "Mit Tim verliert die Deutsche Wildwasserszene einen engagierten Macher, der bei Events wie beim ,AKC-Rissbachfliegen' und ,Ticket-to Norway' kompromisslos für Sicherheit und Kameradschaft eintrat."Auf der Homepage von Tim Weinmann hatten bis gestern Abend über 100 Freunde, Bekannte und Sportkameraden auf einer Kondolenzliste ihr Mitgefühl ausgedrückt. Tim Weinman saß mit neun Jahren erstmals in einem Kajak. Er schloss sich dem Ruderclub Traben-Trarbach und der dortigen Kanuabteilung an. Vor sechs Jahren siedelte der begeisterte Sportler und Naturfreund nach Augsburg um, "der heimlichen Hauptstadt" der Wildwasserpaddler. Er war bereits auf Wildbächen in den Alpen, Norwegen, Neuseeland und Honduras unterwegs. Als nächstes Ziel hatte er sich eine Reise nach Kalifornien vorgenommen.

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