Für arme Kinder "Engel" sein

Auch in unserer Gesellschaft ist Armut durchaus verbreitet: Wer Kindern aus weniger betuchten Familien einen kleinen oder großen selbstgeäußerten Wunsch erfüllen möchte, kann dies bei der "Angel Tree"-Aktion in Kenn noch bis zum 19. Dezember tun.

 Betreuer und Besucher des „Palais“-Vereins als Waffelverkäufer vor dem Real-Markt. Kunde Tobias Krüger (links) lässt sich einen Kaffee schmecken. TV-Foto: Frank Goebel

Betreuer und Besucher des „Palais“-Vereins als Waffelverkäufer vor dem Real-Markt. Kunde Tobias Krüger (links) lässt sich einen Kaffee schmecken. TV-Foto: Frank Goebel

Trier. "Hallo, mein Name ist Vanessa, und ich wüsche mir Pokémonkarten" steht in etwas ungelenken Buchstaben auf der mit einem Nikolaus bemalten Karte, die mit gut 70 anderen an einem Weihnachtsbaum im Foyer des Real-Marktes bei Kenn hängt. Wer zu Weihnachten einem Kind aus weniger betuchten Kreisen einen Wunsch erfüllen möchte, kann sich eine solche Karte vom Baum nehmen und das Gewünschte kaufen - im Real -Markt, aber prinzipiell natürlich auch anderswo. An der Kundeninformation des Real-Marktes kann man das Geschenk dann abgeben, wo es noch verpackt wird. "Karla Görgen vom Real-Markt hat das die letzten Jahre immer sehr liebevoll gemacht und damit auch ganz schön zu tun", schmunzelt Joachim Rebele vom "Palais"-Verein, der sich der Kinder- und Jugendhilfe widmet. Er möchte auch betont wissen, dass diese Aktion mehr sei, als nur eine günstige Imagepflege für den Supermarkt: "Das wird auch von den einfachen Mitarbeitern sehr unterstützt, und nicht wenige haben in den letzten Jahren selbst Geschenke beigesteuert." Die Aktion berühre auch die Beschenkten sehr und schenke Vertrauen: "Im ersten Jahr haben sie die Karten ausgefüllt, so nach dem Motto: Mit schenkt doch sowieso keiner was. Als dann alle Wünsche erfüllt wurden, haben die erstmal ganz schön geguckt." Inzwischen würden die Wünsche auch etwas zielgerichteter formuliert, wobei die Betreuer dafür sorgen, dass die Wünsche finanziell im Rahmen bleiben. Um auch mal persönlich vor Ort zu sein, verkaufen Betreuer und Klienten des "Palais"-Vereins in diesem Jahr auch selbst gebackene Waffeln und Glühwein vor dem Markt, das nächste Mal am Samstag vor dem vierten Advent. Marktleiter Hans-Georg Schmidt lobt die Jugendlichen dabei für ihren Eifer und sagt, es sei "schon imponierend, wie locker das jedes Jahr funktioniert". Sollten zum Ende der Aktion am 19. Dezember noch Karten am Baum hängen, fände sich "bestimmt eine Lösung", sichert er zu.

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