Für die Kinder, für die Umwelt, für den Spaß

Zugunsten der Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder und des Fördervereins Jugend des Kreises Trier-Saarburg wurde beim Promi-Rennen im Rahmen des Trierer Bergrennens gefahren. Schnellster und bester Zahler war wieder Bernhard Busch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer.

 Sie gaben Gas mit Erdgas: Die Teilnehmer des Promirennens aus Politik und Wirtschaft engagierten sich mit ihren Fahrkünsten im Rahmen des Trierer Bergrennens für Kinder. TV-Foto: Björn Pazen

Sie gaben Gas mit Erdgas: Die Teilnehmer des Promirennens aus Politik und Wirtschaft engagierten sich mit ihren Fahrkünsten im Rahmen des Trierer Bergrennens für Kinder. TV-Foto: Björn Pazen

Thomm. Wer auf den Fußball-Europameister wettet, hat die Qual der Wahl. Nahezu alle 16 Teilnehmer kommen für den Titel infrage. Wer auf den Sieger des traditionellen Promi-Rennens des Trierer Bergrennens wettet, dem fällt die Entscheidung leichter. Eigentlich können immer nur zwei der diesmal zwölf Teilnehmer gewinnen. Bernhard Busch, Bürgermeister der VG Ruwer, oder Thomms Ortsbürgermeister Helmut Schneiders - beide haben einen Heimvorteil auf der Kreisstraße 82 zwischen Fell und Thomm, beide kennen die Rennstrecke aus dem Effeff, beide sind seit der Premiere vor 14 Jahren dabei. Und beiden ist die Motorisierung ihres fahrbaren Untersatzes völlig egal. Nach Jaguars und Toyotas in den Jahren zuvor wurde am Samstag erstmals mit Erdgas-betriebenen, umweltfreundlichen VW Caddys gefahren, und trotzdem war schon nach dem Trainingslauf klar: Der Sieger kann nur Busch oder Schneiders heißen. "Ich dachte, ich sei beim Truck Grand Prix", soll Schneiders gesagt haben, als er hörte, welche Renner diesmal "serviert" werden. Die Stadtwerke Trier hatten die Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, damit das Promi-Rennen im Rahmen des 27. Trierer Bergrennens über die Bühne gehen konnte - zugunsten von Kindern. Denn der einzige echte Sinn und Zweck - neben dem Spaßfaktor für die Fahrer aus Politik und Wirtschaft - ist die karitative Unterstützung des Nachwuchses. Jeweils 50 Prozent des erfahrenen Strafgelds gehen an die Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder und an den Förderverein Jugend des Kreises Trier-Saarburg. Das Strafgeld richtet sich nach der Differenz zur Richtzeit - 15 Euro pro Sekunde Abweichung. Diese Richtzeit wird alljährlich von Manfred Kronenburg, dem Präsidenten des Racing Teams Trier (RTT), nach intensiver Streckenbesichtigung vorgegeben. Am Samstag lautete sie 3:15 Minuten - zum Vergleich: Der Trainingsschnellste beim Bergrennen flitzte die 3,3 Kilometer in 1:35 Minuten nach oben. Schon vor dem Trainingslauf des Promi-Rennens wurde diskutiert wie selten unter den elf männlichen Piloten und Birgit Steil, Chefin von "Steil Krane" und einzige Fahrerin: Was bringen die Erdgas-Autos? Wie viele PS haben sie eigentlich? Heimlich wollten fast alle Teilnehmer diese neue Spezies kennenlernen, und hatten zu Testzwecken schon einmal die Autos gefahren. Das Urteil war unterschiedlich - von "untersteuern vorne" über "gar nicht so schlecht" bis "im unteren Drehzahlbereich könnte ein bisschen mehr kommen". Vor dem Trainingslauf warnte Kronenburg dann alle Teilnehmer eindringlich: "Die Stadtwerke wollen die Autos am Montag wieder einsetzen", woraufhin Olaf Hornfeck, Vorstands-Chef der SWT und Premierenstarter beim Promi-Rennen, nur locker erwiderte: "Die sind alle vollkaskoversichert." Als der Trainingslauf abgeschlossen war, forderte Kronenburg die Starter zu mehr Mut auf, als er bemerkte, dass sich fast alle Zeiten sehr nahe an der Richtzeit bewegten: "Mehr Gas!" Die Spreu hatte sich schon vom Weizen getrennt. Busch (2:53 Minuten) und Schneiders (2:55) waren dem Rest enteilt. Das Rennen. Hornfeck hatte 3:01 Minuten vorgelegt. In der letzten Gruppe sind die Favoriten gestartet. Der mehrfache Sieger Schneiders lag mit 2:54 erneut hinter Busch (2:52), der seinen zweiten Sieg in Folge feierte. "In der zweiten Kurve habe ich verloren", analysierte Schneiders, um sofort zu bemerken: "Irgendwann geht Busch das Geld aus." Am nächsten an der Richtzeit von 3:15 Minuten lag Triers Ex-Oberbürgermeister Helmut Schröer mit 3:16. "Ich wollte nicht so viel Gas geben, nachher heißt es noch, ich sei für die steigenden Gaspreise verantwortlich", sagte Schröer: "Ich werde nicht nur die 15 Euro Strafgeld geben, sondern auch noch spenden. Sonst bekomme ich Ärger mit meiner Frau." Denn die ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder. Und als am Ende alle Fahrer - inklusive Birgit Steil, die hinter Busch und Schneiders Dritte wurde, im Ziel waren, stellte Kronenburg fest: "Ich bin froh, dass die Fahrzeuge diesen Exzess überlebt haben." Sport Seite 22

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