FWG begrüßt Direktor Heim

TRIER. (red) Neue Ära an Triers ältestem Gymnasium: Im Oktober vergangenen Jahres hat der Naturwissenschaftler Harald Heim das Ruder am humanistischen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) übernommen. Jetzt wurde der neue Direktor in der Promotionsaula des Priesterseminars feierlich eingeführt.

Nach mehr als zwei Jahren Vakanz, in denen der stellvertretende Direktor Herbert Thommes die Geschicke der 450 Jahre alten Schule kommissarisch leitete, ist das FWG nun auch offiziell wieder in fester Führungshand. "Die Einführung eines neuen Direktors ist eine markante Zäsur im Leben des Betroffenen und der Schule", sagte Hildegard Stover, leitende Schuldirektorin der Aufsichtsichts- und Dienstleistungsbehörde. Schuldezernent Ulrich Holkenbrink beschrieb den komplexen Aufgabenbereich eines Schulleiters und tröstete Heim: "Nicht einmal Jupiter gefällt allen." Nach der Übernahme eines laut Stover "wohl geordneten Hauses" im Oktober letzten Jahres hat der leidenschaftliche Chemiker Harald Heim schon einige wichtige Etappen wie die Vergabe der Halbjahreszeugnisse oder die Verabschiedung der Abiturienten hinter sich gebracht. "Die Spannung, wer ist der ,Neue‘, der die Leitung übernimmt, ist verflogen", sagte Oberstudienrat Michael Leuck. Er sicherte Heim, der in Karlsruhe studiert und promoviert hat und Lehrer am Konzer sowie am Trierer Hindenburg-Gymnasium war, ein gutes Miteinander durch die Kollegen zu. Einige Veränderungen hat es schon gegeben: Das alte Direktorzimmer wurde renoviert und der Elternbrief umstrukturiert. Der Aufenthaltsraum wurde nach diversen Vorkommnissen für einige Zeit konsequent geschlossen, und: "Endlich haben wir während des mündlichen Abiturs zwei Tage frei", sagte Anna Billen, die gemeinsam mit Moritz Hügle und Christina Rendenbach die Grußworte der Schüler überbrachte. Nach eigener Aussage wird Heim sich nicht scheuen, in dem stark in der Tradition verhafteten Gymnasium notwendige Neuerungen schnell auf den Weg zu bringen: "Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme." In stürmischen Zeiten, in denen Bildung auf dem Prüfstand stehe, brauche es laut Heim viel Mut, das Steuerrad einer Schule in die Hand zu nehmen. "Ich stelle mich dieser Herausforderung gerne", sagte der 53-jährige zweifache Familienvater, der in Konz lebt. Regionaldekan Josef Schönborn für den Verein der Ehemaligen, Dr. Paul Becker für den Verein der Freunde und Förderer und Dr. Georg Bätzing für das Priesterseminar sicherten Heim in ihren Grußworten ideelle und finanzielle Rückenstärkung zu. Eingebettet wurden die Grußworte in Vorführungen des Orchesters, des Schulchors und der Jazz-Combo des FWGs, die unter der Leitung von Isabella Cosacchi und Bernd Nink standen. Die beiden Schülerinnen Felicia Roth und Darja Zub tanzten auf der Bühne der einstigen Aula des Friedrich-Wilhelm Gymnasiums für die zahlreich erschienenen Gäste und den Direktor, der außerschulisch beim Hören von Opern und beim Lesen "auftankt".

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