Trier (red) Erstmals fungiert in diesem Jahr vom 10. bis 12. November eine rheinland-pfälzische Schule als Gastgeber für den Deutschen Schulschachkongress. Den Zuschlag für die zehnte Veranstaltung dieser Art bekam die Integrierte Gesamtschule Trier, die seit ihrem Bestehen Schach als Wahlpflichtfach anbietet. Dass Schach viele positive Aspekte für Schüler mit sich bringt, ist spätestens seit der Olewiger Schulschachstudie bekannt.
In einer Zeit, die von Schnelllebigkeit, Konsumdenken, Fremdbestimmung und durch ein hohes Maß an äußerer Ablenkung geprägt sei, wachse die Bedeutung von ausgleichenden, zur Besinnung und Selbstbesinnung führenden Tätigkeiten, so die Kongress-Organisatoren Deutsche Schachjugend und Deutsche Schulschachstiftung in ihrer Mitteilung. In dieser Hinsicht biete das Schachspiel vielfältige Möglichkeiten. Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf das menschliche Denken beinhalte es eine Fülle von persönlichkeitsbildenden Aspekten: "Künstlerische, wissenschaftliche und sportliche Anteile lassen sich im Schach wiederfinden, individuell-erzieherische Momente kommen in gleichem Maße zum Tragen wie gesellschaftlich-soziale." Deshalb könne das Schachspiel einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung des allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrages von Schulen leisten. Die Deutsche Schachjugend und die Deutsche Schulschachstiftung laden daher jährlich zum Schulschachkongress ein und in diesem Jahr nach Trier.
Bernd Mallmann, Schachlehrer des Jahres 2015 und Schulschachreferent in Rheinland-Pfalz, ist der Initiator dieser Einladung. Schon seit längerer Zeit wollte er den Kongress nach Trier holen. Als der Zuschlag gegeben worden war, konnte noch keiner ahnen, dass kurze Zeit danach der Trierer Schulschachenthusiast Kurt Lellinger versterben würde. So wird aus diesem Schulschachkongress auch ein Gedenkkongress für Kurt Lellinger, einem der Vordenker im Schulschach in Deutschland. "Ohne ihn gäbe es das Schulschachpatent in Deutschland nicht, die Deutsche Schulschachstiftung nicht, die intensive Hinwendung zum Bildungsgedanken durch Schulschach nicht und viele Ideen, Gedanken, Konzepte mehr. Schulschach in Deutschland ist undenkbar ohne das nachhaltige Wirken von Kurt Lellinger", so die Kongress-Organisatoren.
Den über 60 deutschen Schachschulen bietet der Kongress am Freitagabend, 10. November, in einem Workshop die Möglichkeit zum Expertengespräch, zum Austausch und zu Kooperationen. Die Landesschulschach-Referenten werden ebenfalls am Freitagabend zu einer Tagung eingeladen, um aktuelle Themen der Schulschacharbeit in der Deutschen Schachjugend, der Schulschachstiftung und den Ländern zu besprechen. Workshop und Tagungen finden im Hotel des Kongresses statt. Der eigentliche Schulschachkongress findet dann am Samstag, 11. November, in der Integrierten Gesamtschule Trier statt.
Für alle Kongressteilnehmer wird während des Kongresses der traditionelle "Markt der Möglichkeiten" durchgeführt, auf dem sich alles präsentiert, was sich deutschlandweit mit dem Thema Schulschach beschäftigt. Auch wird der eigentliche Kongress wieder mit einer "schachpädagogischen Nacht" enden. Dort werden bei einem Bufett und einem unterhaltsamen Rahmenprogramm die Gespräche des Tages fortgesetzt und es kann auf das Schulschach in Deutschland angestoßen werden. Als Höhepunkt des Abends werden wieder die Auszeichnungen "Lehrerinnen/Lehrer des Jahres" verliehen. Den Abschluss der gesamten Veranstaltung bildet die Deutsche Meisterschaft der Lehrer am Sonntag, 12. November. Zuschauer sind bei diesem Turnier, welches ebenfalls in der Integrierten Gesamtschule Trier ausgetragen wird, willkommen.