"Fahren wie die Irren" bald passee

KÜRENZ. Raser, Falschparker und Autos, die über den Bürgersteig fahren: Die Verkehrsprobleme in Kürenz brennen den Bewohnern des Stadtteils schon lange unter den Nägeln. Nun stellte Baudezernent Peter Dietze die Pläne der Stadt zur Verkehrsberuhigung der Domänenstraße und Im Avelertal bei einer Bürgerversammlung vor.

Bereits vor der Versammlung in der Gaststätte "Ternes" hatte Dietze zusammen mit Jürgen Metzen vom städtischen Tiefbauamt den Mitgliedern des Ortsbeirates Kürenz das Konzept zur Verkehrsberuhigung erläutert. Ziel der geplanten Maßnahmen ist laut Dietze, die Straße "so umzugestalten, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit tatsächlich eingehalten und die Sicherheit der Fußgänger erhöht wird". Im Avelertal, wo sich die Anwohner seit Jahren über zu schnell fahrende Autos beklagen, sollen verengte Fahrbahnen und begrünte Verkehrsinseln das Problem beheben. Zusätzliche beleuchtete Zebrastreifen und "Querungshilfen" an den Bushaltestellen sollen für mehr Sicherheit sorgen. Auch über eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Domänenstraße hat man sich im Tiefbauamt Gedanken gemacht. An dieser Kürenzer Hauptverkehrsader sorgt vor allem die geringe Fahrbahnbreite für gefährliche Situationen. Wie mehrere Ortsbeiratsmitglieder berichteten, sei es fast unumgänglich, mit dem Auto auf den Bürgersteig auszuweichen, wenn ein Bus entgegen komme. Doch oft würde der Bürgersteig durch Falschparker blockiert. Deshalb hatte der Ortsbeirat beim Rathaus beantragt, die Bordsteine zu erhöhen, wie Ortsvorsteher Manfred Maximini berichtete. Doch Dietze erklärte, dass die Bordsteine nach den Erkenntnissen des Tiefbauamtes nicht mehr erhöht werden könnten, ohne das Gefälle auf den Gehwegen und damit den Abfluss des Regenwassers zu gefährden. Auch den Vorschlag, entlang des Gehsteiges durchgehend Poller zu installieren, bezeichnete Dietze wegen der zu schmalen Breite des Trottoires als nicht machbar. Statt dessen schlägt das Tiefbauamt vor, in gewissen Abständen Parkhindernisse zu schaffen. Dietze: "Psychologisch reicht es, an bestimmten Stellen Poller aufzustellen." Nach den Ergebnissen einer ersten Ausschreibung würden sich die Kosten für diese Maßnahme auf etwas mehr als 50 000 Euro belaufen. Wie Dietze weiter mitteilte, könnten die Arbeiten - einen positiven Beschluss des Stadtrates und eine zügige Ausschreibung vorausgesetzt - schon im November beginnen und Anfang April 2004 beendet sein. Für die Maßnahmen Im Avelertal rechnet der Baudezernent mit Kosten von etwa 290 000 Euro, von denen bereits 150 000 im Haushalt eingestellt seien. Ortsvorsteher Maximini erklärte abschließend, dass die Pläne im großen und ganzen "unseren jahrelangen Forderungen entsprechen". Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass die Anzahl der Parkplätze an den beiden Straßen nicht verringert werde. Weniger zufrieden mit den Plänen schien das gute Dutzend Kürenzer Bürger zu sein, die zur öffentlichen Versammlung gekommen waren. Befürchtungen, dass es wegen der engeren Fahrbahnen zu Staus an der Steigung Im Avelertal kommen könnte wurden ebenso vorgetragen wie Zweifel, ob die verbesserte Parkplatz-Markierung das Falschparken beenden könne. Mehrere Bürger machten zudem ihrem Ärger über die städtischen Busfahrer Luft: "Die fahren manchmal wie die Irren."

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