Fair blüht schöner

TRIER. (thk) Von fair gehandeltem Kaffee oder Schokolade hat schon fast jeder gehört. Blumen aus fairem Handel sind dagegen kaum bekannt. Um diese Wissenslücke zu schließen, informierte ein Aktionsbündnis in der Innenstadt. Eröffnet wurde der Stand am Pranger von der rheinland-pfälzischen Ministerin für Jugend, Arbeit und Soziales, Malu Dreyer.

Der Großteil der Schnittblumen, mit denen man anderen eine Freude macht, kommt aus Blumenfarmen in Afrika und Lateinamerika. Rund 20 000 Menschen arbeiten auf Blumenplantagen, zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Nach Meinung vieler Menschenrechtsorganisationen herrschen auf diesen Farmen menschenunwürdige Bedingungen. Es gbt keine festen Arbeitsverträge, dafür Zwangsarbeit und Hungerlöhne. Mit Broschüren und Flugblättern informierten die Aktivistinnen und Aktivisten die Passanten über die faire Alternative beim Blumenkauf. Zusammengeschlossen haben sich die Lokale Agenda 21 Trier e.V., die Evangelische Studentinnen und Studentengemeinde Trier (ESG), der Weltladen der AGF, die Ortsgruppen von Terre des Femmes und Terre des Hommes sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreis Trier. Neben Informationen konnten die Passanten auch fair gehandelte Rosen kaufen. Die Nachfrage war groß, schon nach kurzer Zeit waren alle Blumen vergriffen. Seit 1999 existiert das FLP-Siegel für Blumen, es garantiert existenzsichernde Löhne, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Gewerkschaftsfreiheit. Auch Staatsministerin Malu Dreyer unterstützt die weltweite Initiative, getragen von Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften. Für Malu Dreyer ist es wichtig, dass die Verbraucher über ihren Tellerrand schauen und sehen, unter welchen Bedingungen Blumen produziert werden. So ermunterte die Ministerin Passanten, beim nächsten Blumenkauf den Händler auf das Thema faire Blumen anzusprechen und zu bitten: "Ich hätte gerne nur noch Blumen mit dem FLP-Siegel." Die Trierer Blumenhändler wurden von Mitgliedern des Aktionsbündnisses auf das Thema im Vorfeld der Aktion angesprochen. Die Reaktionen seien durchaus positiv gewesen, so Sabine Mock vom Weltladen in Trier. Zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel zum weltweiten Frauentag am 8. März und zum Muttertag, wird auch der Weltladen faire Blumen anbieten.

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