Falsch verstanden

Zum Bericht "Ich versteh´ das einfach nicht" (TV vom 10. November):

Der Artikel in Bezug auf die Aktion "France Mobil" am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium hat einige Zusammenhänge falsch dargelegt und ist von unserer Seite (Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Französisch in der Jahrgangsstufe 12) auf Unverständnis und Verärgerung gestoßen, da er vermeintliche Zitate enthielt, welche nie ausgesprochen worden waren. Im Zuge einer Unterrichtsreihe zum Thema "immigration maghrébine" im Französisch-Leistungskurs der zwölften Jahrgangsstufe sind wir zum Abschluss der Lektüre "Tranches de vie" von Arouz Begag auch auf die aktuelle Problematik zu sprechen gekommen. Unter anderem haben wir die Beweggründe für die Immigration der Nordafrikaner nach Frankreich sowie die besondere Situation der zweiten und dritten Generation betrachtet. Außerdem haben wir die kulturellen Unterschiede und Lebensumstände der Einwanderer aus dem Maghreb untersucht. Anschließend wurden die Chancengleichheit und die Identitätsprobleme der Migranten hinterfragt. Zu diesem Zweck haben wir auch aktuelle Zeitungsartikel über die Unruhen in Pariser Vororten hinzugezogen und anschließend einen Vergleich zur Situation in Deutschland gezogen. Wir möchten mir Nachdruck sagen, dass wir Verständnis für die Verzweiflung ausgegrenzter und arbeitsloser Jugendlicher in französischen Hochhaussiedlungen haben, jedoch keinesfalls mit der Art und Weise, Aufmerksamkeit zu erlangen, einverstanden sind. Betonen möchten wir außerdem, dass in ganz Trier keine, aber auch wirklich keine vergleichbaren Tendenzen zu beobachten sind. Dennoch müssen wir realistisch sein und erkennen, dass sich derartige Zwischenfälle durchaus auch in unserem Land ereignen können, etwa in Berlin, Köln, Hamburg etc. Die Ursachen in deutschen Städten sind durchaus vergleichbar mit denen in Frankreich, wo hohe Arbeitslosigkeit und Frustration zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen. Die Pisastudie zeigt, dass besonderes Engagement von Schulen, Lehrern und Schülern gefordert ist, um die Gewaltentwicklung zu vermeiden. Dr. Kirsten Beckmann, die Fachkonferenzvorsitzende für die Fächer Französisch und Italienisch, hat die Thematik mit uns sehr differenziert und problemorientiert behandelt. Es wurde oft auf ähnliche Probleme in Deutschland hingewiesen. Die im Artikel genannten Zitate sind falsch und werden der Arbeit unserer Lehrerin nicht gerecht. Leistungskurs 12 F des FWG, Trier

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