Falscher Alarm im Brüderkrankenhaus

"In 99 Minuten geht im Brüderkrankenhaus eine Bombe hoch." Mit diesen Worten versetzte ein anonymer Anrufer am späten Samstagabend Polizei und Feuerwehr in höchste Alarmbereitschaft.

Trier. (jp) Um 23.16 Uhr kam die Warnung über die Notrufleitung bei der Polizei an. Der Beamte am Telefon hatte, so stellte es die Polizei gestern im Gespräch mit dem TV dar, sofort erste Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieses Anrufs, aber diese Zweifel waren zunächst sekundär. Die Polizei reagierte sofort, innerhalb von Minuten wurde die Sprengstoff-Hundestaffel alarmiert.Darum bemüht, möglichst wenig Aufsehen zu erregen und eine Panik unter den Patienten auf jeden Fall zu vermeiden, durchsuchten die Experten das Gebäude. Eine Bombe fanden sie nicht. Parallel dazu stellten ihre Kollegen auf der Wache fest, dass der Anruf aus einer Telefonzelle im Innenstadtbereich gekommen war. Der Anrufer hatte den Notruf-Hebel benutzt.Eine ähnliche spektakuläre Bombendrohung galt Anfang August dem Gebäude der Staatsanwaltschaft Trier. In diesem Fall schrieb der Täter seine Warnung auf ein Blatt Papier und schob es unter der Tür durch. Das fünfstöckige Gebäude am Irminenfreihof wurde geräumt, die mündlichen Staatsexamensprüfungen der Jura-Studenten ins nur wenige hundert Meter entfernt gelegene Sozialgericht verlegt. Auch hier fand die Polizei keine Bombe, dafür aber den Täter. Denn dessen prägnante Handschrift fiel einem aufmerksamen Justizwachtmeister auf. Der Absender der schriftlichen Bombendrohung wurde ermittelt, vorläufig festgenommen und gestand. Seine Begründung: Er habe die Staatsanwaltschaft ärgern wollen.In beiden Fällen ist die Botschaft der Ordnungshüter eindeutig: Eine Bombendrohung ist alles andere als ein Spaß. Die "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten", so die juristisch korrekte Bezeichnung, wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet. Dazu können weitere Einzelfälle kommen, wenn die alarmierten Rettungskräfte durch den falschen Notruf gebunden werden und deshalb nicht auf eine echte Notsituation reagieren können. Die Kriminalpolizei Trier ermittelt.

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